05 Juli 2009

Fabian Berger

Der Druck der Gesellschaft, arbeiten zu müssen, würde wegfallen.

Ich hätte keine Existenzängste mehr und könnte mich auf mein Studium konzentrieren. Daneben würde ich mir eine 50% Stelle suchen, um mein Einkommen aufzubessern. Der Lohn, für den ich arbeite, müsste nicht so hoch sein. Wenn ich so um die 5000.- Einkommen hätte, würde mir das reichen. Wahrscheinlich wäre die Familienplanung einfacher.

Wenn ich nicht mehr studieren würde, so hätte ich mehr Zeit für die Dinge im Leben, die immer zu kurz kommen. Sport, Freunde, Familie.
Arbeit wäre für mich in irgendeiner Form aber immer wichtig. Denn dadurch konstruiere ich mir eine persönliche Identität und sei es nur schon eine unentgeltliche Arbeit.

Momentan finanziere ich mein Studium mit einer Halbwaisenrente und Ergänzungsleistungen (EL).

Das würde wegfallen. Ich müsste nicht jedes Semester den bürokratischen Aufwand auf mich nehmen und eine Bestätigung der Ausgleichskasse schicken.
Ich müsste auch nicht immer der Ausgleichskasse angeben, wenn ich und wo arbeite. Weil ich 2/3 des Lohnes abgeben muss.

Nach dem Studium müsste ich nicht sofort auf Stellensuche gehen, sondern könnte mich mit Hilfe von Praktikums in die Arbeitswelt eingliedern lassen. Ich höhre immer wieder, wie Studierende aus geisteswissenschaftlichen Fakultäten dazu genötigt sind, für wenige Hundert Franken ein Vollzeitpraktikum zu absolvieren. Wie soll ich das finanzieren, wenn ich keine Halbwaisenrente mit EL bekomme? Paradox, dass ich dann, obwohl ich arbeite, zur Sozialhilfe müsste, nicht?

Fabian Berger (*1988), Studen Soziologie, Ebikon

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