30 Oktober 2006

Ludmilla Rudat

Für das Grundeinkommen sollte sich jeder unbedingt einsetzen! Es würde alles ändern, jeglicher Umgang der Menschen untereinander würde entspannter, würdevoller, respektvoller.
Konkurrenzdenken- und Handeln würden wegfallen, die Welt würde viel fassettenreicher und reicher um all die bis jetzt unentdeckten kreativen Potentiale eines jeden Menschen, und jeder Mensch selbst könnte friedvoller und freiwillig geben, was er zu geben hat, die gesamte Moral würde sich ändern und das Leben lebenswerter werden... Um die Klaffung zwischen Arm und Reich und die entstehende Aggression aufzuhalten, wäre das Grundeinkommen eine wunderbare und notwendige Lösung.

Ludmilla Rudat (*1970), Kunstmalerin, Berlin

29 Oktober 2006

Monika Dietrich

Ich bin 59 Jahre, habe 10 Jahre in einer freien heilpädagogischen Schule in der Schulverwaltung gearbeitet. Dann wechselte ich in den Betrieb einer Freundin (Containerdienste). Sie wurde von der Hausbank bedrängt die Personalkosten zu verringern. Die Senkung des Darlehens für den Kauf des Unternehmens wurde von der Hausbank nicht ins Auge gefaßt. Nun erhalte ich seit 2 Jahren Arbeitslosengeld I. Im Mai 2007 läuft dies aus und ich erhalte Arbeitslosengeld II (Hartz IV), wenn nicht das Wunder geschieht eine Anstellung zu bekommen. Ich würde für dieses Unternehmen arbeiten, mit einem geringen Einkommen bzw. ohne Einkommen. Ein DA-Sein ohne tätig zu sein kommt für mich nicht in Frage. Und wäre es nicht dieses Unternehmen, wäre ich woanders. Zu tun gibt es genug. Nur die Augen aufmachen.

Monika Dietrich (*1947), Verwaltungsfachfrau, kaufm. Fachkraft

27 Oktober 2006

Kirsten Eichberg

Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich die Tätigkeit mit der ich meinen Lebensunterhalt verdiene, mag. Es würde sich also für mich nicht viel ändern. Vielleicht wäre die Arbeit etwas entspannter, weil der wirtschaftliche Druck bei den Projektpartnern nachließe? Wer weiß.

Kirsten Eichberg (*1960), Projektleiterin bzw. -entwicklerin, Non-Profit-Bereich

26 Oktober 2006

Gudrun Weid - Frankenstein

Ich müsste nicht mehr Vollzeit arbeiten, hätte Zeit für meinen 86jährigen Vater, könnte mich besser um das Haus kümmern, meinen Mann, der im Ausland arbeitet und selten zu Hause ist, öfter besuchen und mich mehr um meine eigene Gesundheit kümmern (Sport). Kurzum: alles wäre stressfreier, man könnte seine Arbeitskraft Unternehmen und Einrichtungen anbieten und nicht auf das sog. "Wohlwollen" mancher Arbeitgeber angewiesen sein. Für mich wäre das Grundeinkommen ein Stück Lebensqualität, da man unabhängiger ist und sich nicht mehr verbiegen muß um den Job zu behalten.

Gudrun Weid - Frankenstein (*1956), Erzieherin, Theres

20 Oktober 2006

Nils Meister

Ich habe ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ich habe ein Jahr lang einen Freiraum und ein Grundeinkommen das sich aus mehrern Elementen ergibt. Ich merke, dass ich mich dadurch intensiver auf die Dinge Konzentrieren kann, die ich für wesentlich halte, ohne mich z.B. vor Lehrern oder Staat rechtfertigen zu müssen. Dies würde ich auch tun wenn ich ein "offizielles" Grundeinkommen hätte: wichtige Dinge tun!

Nils Meister (*1987), Freiraum Forscher

17 Oktober 2006

Isabel Ludwig

1. Ich hätte mehr Zeit für meinen Freund, der in der Pflegewohnung im selben Dorf lebt, neben seiner medizinisch- fachlichen Begleitung der Spitex. Der Gedanke, dass er ev. doch in ein Heim muss, würde sich komplet erübrigen und liesse uns nach unserem Ideal, für einander bis zuletzt zu schauen, leben. Ohne Druck und Stresssituation existenzieller Art könnten wir aufatmen und müssten nicht ständig an der künstlich geschaffenen Armutsgrenze nach CH-Kriterien sein.

2. Ich könnte mein eben errichtetes Atelier für Figurentheater noch besser ausbauen, für mich und andere Interessenten,( berufliche Ausbildung, Figurentheaterbereich). Ich könnte angemessene Preise verlangen, so dass sie auch für andere erschwinglich wären, oder die auf dem Tauschsystem von Talenten funktioniert. Ich könne mir wirtschaftlich auch eine bescheidene Identität schaffen und danach investieren, wonach mir der Sinn steht.
Ich kann es jetzt auch, doch es geht viel langsamer. Das damit verbundene Zähe ist ständig wieder neu zu überwinden, das Nichtaufgeben immer wieder in lebendige Lebensmomente zu bringen beihnahe auch eine Kunst. Eine Kunst für sich?

3. Jedenfalls freue ich mich, mich mit der Idee des Grundeinkommens künftig mit interessierten Menschen auszutauschen, selber schon mal auf der mentalen Ebene einen Weg zu finden. Ich denke auch, das ich jederzeit im Kleinen damit anfangen kann.


Isabel Ludwig (*1955), Arbeitslos/Kindergarten/Hausfrau/Puppenspielerin, Cortébert

Emanuel Lutter

Ich würde mich sozial-kulturell betätigen! Ich würde ein Kindehaus führen und vielleicht nebenbei ein kleines Lädchen mit kleinen schönen Dingen, die man im Alltag nicht, aber dafür in der FreiZeit gebrauchen kann! Mein Laden würde "Onkel-Ema-Laden" heißen. :-) Ich würde nicht nicht arbeiten.

Emanuel Lutter (*1980)

Eberhard Balle

Es ist eine Frechheit, dass viele denken, die Leute würden unter diesen Umständen nichts Vernünftiges mehr arbeiten wollen, außer sie selbst natürlich. Bei mir als ehemaligenm Lehrer hätte sich nichts geändert. Ich hätte wohl sorgloser gelebt und mich freier gefühlt. Vertrauen hilft, mißtrauische Kontrolle ist demotivierend und entspricht einem überholten, abstoßenden Menschenblild.

Eberhard Balle (*1939), ehemaliger Waldorflehrer, Ulm

16 Oktober 2006

Ruth Fritschi-Good

Ich würde mich in erster Linie viel freier und gesicherter fühlen, keine Ägste vor Arbeitslosigkeit im Alter haben, hätte meine Arbeit als Familienfrau und Mutter wertgeschätzt vorgefunden, müsste mich in der Scheidungssituation nicht hintersinnen, ob ich mir das leisten kann, bekäme das Gefühl lebenswert zu sein, und Daseinsberechtigung zu haben, weil ich bin.
Ich würde meiner jetzigen Tätigkeit als Kindergärtnerin weiterhin nachgehen, müsste mich aber mit zunehmendem Alter nicht fragen ob ich mir ein Teilpensum leisten kann, würde mich meiner Nebentätigkeit als Astrologische Psychologin u. Lebensberaterin mehr widmen, könnte dort sozial abgestufte verträglichere Tarife anbieten, könnte Workshops anbieten, Vorträge halten zur Persönlichkeitsentwicklung, mehr Menschen könnten es sich leisten sich für ihre Persönlichkeitsentwicklung zu interessieren, was sich auf das Wohlbefinden der ganzen Menschheit auswirken würde, was diesem Planeten gut bekommen würde und ich könnte meine Künstlerischen und sportlichen Tätigkeiten pflegen...

Ruth Fritschi-Good (*1952), Kindergärtnerin und Astrologische Psychologin, Basel

Iris Kemmner

Ich würde meine jetztigen Arbeitstellen behalten, allerdings würde mir mit einem bedingungslosen Grundeinkommen der Vergleich der Verdienste erspart bleiben! Außerdem bin ich mir sicher, dass die Wertschätzung einer Arbeit anders wäre, wenn jeder Mensch ein Einkommen hätte und es könnte endlich nicht mehr behauptet werden, irgendjemand würde auf Kosten anderer leben. Ich glaube, dass Geldmangel für sehr viele Menschen ein sehr großes Problem ist, das viel Energie raubt. Daher erhoffe ich mir von einem Grundeinkommen mehr freie Energien für gemeinschaftsbildende Projekte, die wiederum der Gesellschaft zugute kommen.
Ich arbeit gerne und freue mich, dass ich dazu viele Möglichkeiten habe.

Iris Kemmner (*1957), Orthoptistin (Schieltherapeut)

13 Oktober 2006

Iris Colsman

Ich würde meine jetzige Arbeit sicher weiter machen, da ich das Glück habe, einen selbstgeschaffenen und selbstbestimmten Arbeitsplatz zu haben. Wenn ich jedoch unabhängiger von Arbeitsstunden-Honoraren wäre, könnte ich manche Prozesse mit mehr Ruhe angehen und so meinen Klienten (Kindern und deren Eltern) auch noch mehr die Möglichkeit geben können, in die Tiefe zu gehen. In die Tiefe kann man nicht gehen, wenn man eilig ist. Auch alle Menschen um mich herum würden dann ja in ein zumindest innerlich anderes Verhältnis zu ihrer Arbeits-Zeit kommen. Ich bin überzeugt davon, dass es uns alle freier machen würde.

Iris Colsman (*1958), Heilpädagogin

05 Oktober 2006

Susanne Wiest

Ich habe eine sehr schöne Arbeit. Ich arbeite 30 stunden die Woche mit Kinder im Alter von 2-6 Jahren. Das würde ich weitermachen. Außerdem möchte ich ein "Kinderhaus" ins Leben rufen. Einen Raum für Kleine und Größere Kinder zum Dasein, sich ausprobieren, heil werden. Das mache ich mit und auch ohne Grundeinkommen. Doch es würde mich so freuen, wenn es für mich und meine 2 Kinder diese Grundsicherung gäbe. Das wäre mehr als ich jetzt verdiene. Außerdem würde ich sehr gerne nur 4 oder 3 Tage die Woche mit kleinen Kinder "arbeiten". Ich wäre gut gelaunt, entspannt, inspiriert und würde mich immer freuen die Kinder wiederzusehen... und anders möchte ich eigentlich kleinen Menschen und auch Großen nicht begegnen. Grundeinkommen ist die beste Idee seit Langem. Hurra!

Susanne Wiest (*1967), Greifswald, ich arbeite in einem kleinen Kindergarten

04 Oktober 2006

Roger Le Marié

Vorerst würde sich bei mir nichts verändern. Ich lebe so, wie wenn ich schon ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte (was mich allerdings etwas kostet, d.h. ich lebe mit ca. CHF 1700.- pro Monat). Ein bedingungsloses Grundeinkommen von CHF 2500.- pro Monat würde bei mir also 50% mehr (!!!)Ressourcen freimachen. Diese Ressourcen würde ich langfristig wahrscheinlich in zwei Projekte stecken: die Reifung meiner Persönlichkeit (Projekt Atman) und den Aufbau eines Sterbehospizes für "menschenwürdiges" sterben (Projekt Schmetterling).

Roger Le Marié (*1971), Grafiker, La Tour-de-Peilz

03 Oktober 2006

Margot Häbig

Da ich Erwerbsunfähigkeitsrente in Höhe von 599 Euro beziehe, kann ich mir keine Sprünge erlauben. Leider bin ich nicht mehr in der Lage einer regelmäßigen Arbeit nach zu gehen. Doch mein größter Wunsch wäre es, ein (älteres) Bauernhaus mit genügend Land drum herum, damit ich Gemüse, Beeren, Obst, und natürlich auch viele verschiedene Blumen ohne chemische Hilfsmittel pflanzen könnte. Außerdem hätte ich gerne ein paar Tiere, (Ziegen, Schafe, Hasen, Schweine), um mich selbst zu versorgen, aber auch an andere abzugeben. Schön wäre auch, wenn sich andere Menschen, jung und alt, dazu gesellen könnten. Hätte es so etwas schon früher gegeben, so hätte ich mir viel mehr Zeit für meine Kinder nehmen können.

Margot Häbig (*1946), ohne erlernten Beruf, jedoch vielseitig begabt, Rheinfelden

Caroline Heise

Ich würde mir eine 20 Stundenstelle suchen, um Berufserfahrung zu sammeln und nebenbei die Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin absolvieren, oder vielleicht sogar noch mal studieren gehen. Nebenbei hätte ich dann auch noch genügend (!) Zeit für meine mich erfüllenden Ehrenämter.

Caroline Heise (*1974), Apothekenhelferin, PTA, Hauswirtschafterin & Hygieneberaterin