21 Februar 2009

Steffi Ringel

Ganz spontan fällt mir ein, dass ich für Menschen arbeiten würde, unentgeldlich und sozial. Ich würde alte Menschen im Heim besuchen, ihnen vorlesen, mit ihnen sprechen, lachen, ihnen zuhören, für und mit ihnen einkaufen... Oder ich würde für Kinder kostenlos Kreativkurse anbieten, mit ihnen malen, tanzen, singen oder mit ihnen in die Natur gehen, Feuer machen, ihnen die Natur nahebringen...

Es wäre ein wahrgewordener Traum, wenn jedem Menschen in bedingungsloses Grundeinkommen zur Verfügung stehen würde.

Ich selbst bin Mutter von zwei Kindern und habe mich bei beiden Kindern entschieden, die ersten Jahre für sie dazusein. Somit habe ich auf die berufliche "Karriere" und somit auf finanzielle Sicherheit verzichtet. Finanziell ist das Leben dadurch nicht leicht zu bewältigen.

Glücklich bin ich, da ich eine ganz intensive Zeit mit meinen Kindern verbringe und ihnen Geborgenheit, Liebe und Sicherheit gebe und wir deshalb eine sehr harmonische und gesunde Familie sind. Und leider ist das nicht mehr häufig anzutreffen, weil viele Eltern eher Geld verdienen als Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, um einen guten Lebensstandard zu erreichen oder zu halten.

Gäbe es das Grundeinkommen, gäbe es auch mehr Freiheit und Leichtigkeit, viel mehr soziales Engagement, mehr Vertrauen, viel mehr Spaß an der Arbeit und Kreativität. Es gäbe weniger Druck und Konkurrenzkampf, weniger Mobbing und Ausgrenzung. Es gäbe weniger Angst vor der Zukunft.

Ich hoffe sehr, dass wir und unsere Kinder dies noch erleben dürfen!!!!

Steffi Ringel

Peter Schuster

Ich würde weiterstudieren bis ich glaube genug zu wissen. Gleichzeitig würde ich gerne Nachhilfe geben. Beides etwa im Verhältnis 50:50.

Peter Schuster

Anne Bien

Ich würde 30 Stunden/Woche im Weltladen arbeiten, sobald ich mein Diplom fertig hätte. Im Moment habe ich dort einen Aushilfsjob neben meinem Studium und der Vertrag dafür läuft bald aus. Zu tun gibt es dort genug, nur hat der Trägerverein nicht das nötige Geld um eine weitere Kraft fest einzustellen.

Anne Bien, Köln

Christian Vosloh

Wenn für mein Einkommen gesorgt wäre, würde ich zuerst mein Theologiestudium abschließen. Danach - vielleicht auch währenddessen - würde ich eine Musik-/Kulturjugendarbeit in einer Gemeinde vor Ort anfangen. Ich würde an Schulen Projektkreise für gehirn-gerechtes Lernen gründen und begleiten und einige typische Aufgaben eines Pfarrers in einer Kirchengemeinde übernehmen.
Die Arbeitszeit würde ich mir so einteilen, dass ich mehr in Beziehungen zu Freunden und Familie investieren könnte und viel Zeit mit meiner Frau verbringen kann. Auch für Sport und meine Gesundheit würde ich mir so viel Zeit nehmen, dass ich mich wohl fühle und mit viel Freude an meine Aufgaben und Projekte gehen kann.

Christian Vosloh, Student, ev. Theologie, angehender Pfarrer

Ronald Christiansen

Ich würde auf jeden Fall weniger arbeiten und mich mehr um meine Familie und meinen Wünschen widmen.

Ronald Christiansen (*1955), IT-ler, Harrislee

Nicolina Schob

Ich habe nun nach langer Zeit, in der ich immer gejobbt habe, tatsächlich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und stehe dort nun gerade am Beginn. Mein Wunsch war seit jeher zu Malen, was mich berührt und bewegt. Für mich ist die Natur und die Welt um mich herum zauberhaft und beseelt, was ich durch meine Bilder versuche zu transportieren. Doch dieser Schritt, "ich mache mich mit dem, was mir am meisten Freude bereitet selbstständig" wäre jetzt nicht möglich gewesen, wäre da nicht mein Mann, der arbeitet, um mir/uns eine Lebensbasis zu sichern. Ich musste meinen Business-Plan schreiben, um den Gründungszuschuss beantragen zu können, und da werde ich nach Zahlen, Umsatz und Leistung gefragt. Ich habe Zahlen dort eingetragen und merkte wie ich innerlich eng wurde, aus Sorge diese Zahlen und damit mein Einkommen, nicht zu schaffen. Ich kann doch niemanden zwingen meine Sachen zu kaufen! Mein Wunsch ist es einzuladen, ein Angebot zu machen und nicht Zahlen zu erreichen, damit ich mir das nötigste leisten kann. Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, den Gründungszuschuss zu erhalten und es ist ein Vorgeschmack dessen, was für alle möglich wäre, wenn dieser monatliche Grundbetrag für alle da wäre, bedingungslos und zeitlos. Ich würde mir wünschen, mit unseren Freunden zusammen zu leben mehr Zeit und RAUM für Beziehungen zu haben, dass mein Mann mehr daheim wäre und wir wirklich LEBEN miteinander teilen könnten. So lebt jeder sein eigenes zerstückeltes Leben. Meine Projekte könnten die Zeit zum entwickeln haben, die sie brauchen. Und es gibt noch so Vieles, was ich gerne lernen möchte. Wenn ich mich umsehe, dann geschieht so viel heilsames und förderndes NICHT, weil unser Leben ein Lebenskampf geworden ist. Mit dem Grundeinkommen könnte sich das SEIN etablieren und wir viel gegenwärtiger leben. Beides ist Grundvorraussetzung für Lebensfreude und der damit einhergehenden Freude an den Aufgaben, die man tut, weil man sie tun WILL.
So gesehen habe ich also getan, was ich wollte, trotz der allgemein schlechten Bedingungen. Doch ich sehe ebenso wie Viele es nicht tun können. Ich wünsche mir Freude, Entfaltungsmöglichkeiten und Leben für alle. Wenn wir uns selbst guttun, tun wir auch den anderen gut. Wenn wir anderen guttun, tun wir uns selbst gut...

Nicolina Schob (*1976), Künstlerin

Bodo Schliefeke

Ich arbeite als Dipl. Ing. und Technischer Redakteur bei Energieunternehmen in der BRD. Die Arbeit macht mir Spaß, ich übe diese jedoch nicht im Wohnort sondern 40 km entfernt aus. Ich würde lieber halbtags entsprechend meiner Qualifikation arbeiten, um meine ehrenamtliche Tätigkeit (bei Durchsetzung eines Grundeinkommens könnte doch eigentlich die Bezeichnung "Ehrenamt" wegfallen, denn ich bin tätig, übe eine Arbeit aus, die der Gesellschaft dient, und Verdienst bzw. Arbeitseinkommen wäre ja nunmehr nicht mehr Kriterium einer Arbeit). Außerdem hätte ich mehr Zeit zur Ausübung meines Hobbys, Akkordeonspiel in verschiedenen Bands (Folkmusik, Klezmer). Natürlich würde für mich nicht ausbleiben, vielleicht entsprechend den bei intensiverer Ausübung dieser Tätigkeiten gemachten Erfahrungen andere Prioritäten für mein 'Jetzt Leben' zu setzen.

Bodo Schliefke (*1956), Dipl. Ing, Berlin

Christoph Kranisch

Wer tut die notwendige Arbeit, wenn alle in Kunst und Selbstverwirklichung unterwegs sein wollen? Auch ich würde gerne machen, was mir Spaß macht und gesellschaftlich wichtig ist. Aber zu Letzterem gehört auch die Müllabfuhr und die Kassiererin im Supermarkt - okay, eher bei Alnatura als bei Lidl... Ich würde einen größeren Teil meiner Zeit weiterhin Dinge tun, die ich jetzt auch tue: im Verbraucher- und Patientenschutz, als pädagogisch-politischer Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale. Aber dann würde ich auch einen kleineren Teil meiner Zeit für Arbeiten zur Verfügung stehen, die ich eigentlich nicht so gerne mache, die ich aber für nötig halte. Die müssen allerdings dann besser (zusätzlich) bezahlt werden als heute. Denn sonst findet sich keiner, der sie machen will. Dabei würde ich natürlich nicht in der Rüstungsindustrie oder im Atomkraftwerk arbeiten, sondern nur in zukunftsweisenden Zweigen wie etwa der Pflege oder Sozialarbeit, öffentlichem Verkehr, erneuerbaren Energien und dergleichen. Mir würde soooo viel einfallen, wenn ich meine Arbeitskraft nicht mehr zu Markte tragen müsste...

Christopn Kranich (*1953), Verbraucherschützer, Hamburg

Michael Vils

dann würde ich das, ja genau das machen was ich am besten kann und von dem ich aus dem vollen schöpfen kann. konkret würde ich dann viel mehr als naturpädagoge mit jungen und alten menschen, mit gruppen und einzelpersonen in und mit der natur arbeiten; zudem künstlerisch kreativ mich betätigen um endlich meine lang gehegten installationen/konstruktionen umzusetzen, sozialraumorientiert im quartier mich noch mehr einbringen und mich immer und immer wieder weiterbilden. ausserdem würde mein haus in ein ganz neues zuhause verwandelt. aus dieser lust am "dürfen" würden unglaubliche und noch mehr dinge entstehen. ich freue mich heute schon!

Michael Vils (1964), Dipl. Sozialarbeiter HFS, St. Gallen

David Masuch

Weiterhin die Schritte gehen für mich und mit anderen Menschen die ich für wichtig halte - aber mit mehr Sicherheit.

David Masuch, Dortmund

12 Februar 2009

Daniel Hocke

Ich würde mich endlich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben kümmern können: lesen, lernen, schreiben, Musik machen, Sport treiben, reisen, staunen, die Welt kennen lernen, versuchen zu verstehen usw. Und nicht nur ich, sondern andere Menschen zu fördern und sie aufzufordern das unwürdige Treiben um die Existenzsicherung zu beenden und endlich unser Gehirn auszunutzen und versuchen dem gerecht zu werden warum der Mensch am Ende der Nahrungskette steht.

Daniel Hocke (*1970), IT-Systemkaufmann, Berlin

Juliane Viktoria Scholz

Ich würde das selbe tun, was ich jetzt tue, nur wesentlich erfolgreicher, effektiver, präziser, entspannter, freudiger ohne meine Existenzängste, die meine Schaffenskraft oft lähmen, da ich nicht absolut konsequent tun kann, was zu tun ich vorhabe. Ich bin Künstlerin, Geomantin, habe Architektur studiert, initiiere Kinderkunstprojekte, Kunstprojekte in zerstörten Landschaften, ich schreibe Texte und suche mein Weg als Selbstständige Unternehmerin langsam in die Öffentlichkeit. Ich arbeite geistig, philosophisch, poetisch und beschäftige mich mit eigenen und kollektiven überholten Glaubensmuster und versuche so gut es geht, sie durch Bewusstseinsarbeit aufzulösen. Auch mit dem Thema Geld habe ich mich beschäftigt, weil es eine Art "Dauersorge" in meinem Leben war, obwohl ich so gut ich nur kann wirke, liebe, umsorge und arbeite. Gerade geistige Arbeit - Arbeit auf Seelenebene braucht sehr viel Kraft und ist doch nach außen nicht anerkannt und abrechenbar - ich kann sie nicht "verkaufen" weil sie nicht sichtbar ist (was auch gut und richtig ist).
Das Ergebnis meiner Arbeit zeigte mir genau das Selbe: die Lösung ist ein Geld, welches als Substanz für alle zugänglich ist, und welches die Basis für ein gesundes System ist. Das Geld ist ein wunderbares Werkzeug. Im Zentrum dieses Systems ist eine Qualität, die die Grundlage des menschlichen Zusammenseins bildet: die Liebe - bzw. Fürsorge, menschliche Wärme. Mir scheint es so, als gehören diese beiden Qualitäten zusammen, das eine funktioniert ohne das andere nicht. So ist es ein Glück, daß wir uns durch die Situation der Krise wieder auf wirkliche Werte des Lebens besinnen und damit erst den Gedanken des Grundeinkommens zulassen können.

Mich interessiert: was sagt der Besitzer, Betreiber, Geschäftsführer einer Firma, eines Unternehmens, eines Konzerns, einer Bank zur Idee eines Grundeinkommens? Wie würden sie weiterarbeiten können? Wie könnte im gesamten System dafür gesorgt sein, dass auch ihre (normalen) Bedürfnisse abgedeckt und berücksichtigt werden?


Juliane Viktoria Scholz (*1970), Künstlerin, Geomantin, Architektin, Leipzig

Beatrice Dauer

Zu gerne würde ich Verschiedenes zurück geben (arbeiten).
Zum einen würde ich meinen künstlerischen Weg weitergehen können, was ich äußerst essentiell finde. Zum anderen würde ich ein Restaurant für Süßspeisen aus aller Welt aufbauen und mit Hingabe von früh bis spät backen und zubereiten.
Außerdem würde ich zu gern Kindern in armen und/oder gewalttätigen Verhältnissen einen Weg zeigen wollen, der wieder an Menschlichkeit glauben lässt.

Beatrice Dauer (1979), momentan Umschulung zum Medienoperator, Leipzig

Sola Paz

Ich würde Theater machen und weiterhin meine Parties organisieren. Jetzt muss ich für einen Hungerlohn arbeiten gehen - einen Job machen, der erträglich ist, aber mich unheimlich viel Energie kostet, so dass ich die wirklich interessanten Sachen immer auf meine "Auszeit" verschieben muss. Und da ist man dann leider nicht immer so hochmotiviert und möchte auch mal nur "gar nichts tun".
Kulturelle Projekte sind aber wichtig für unsere Gesellschaft. Darin können wir uns wiederfinden und das Leben geniesen. Leider wird Kultur ja auch immer weniger unterstützt und bezahlte Jobs im Bereich Theater findet man kaum.
Ich würde also gerne meine freie Zeit dafür geben, etwas Schönes für Alle auf die Beine zu stellen. Theaterstücke aufführen und Parties organisieren, dass ist meine Welt! Und ich wünschte, das wäre der Job wo ich jeden Tag hin "muss".

Sola Paz

Hikke Steffen

Natürlich würde ich meiner jetzigen Arbeit weiter nachgehen, doch es dann wäre der "Druck" nicht mehr so groß, und man hätte mehr Freude daran!

Hille Steffen (*1969), Postzusteller, Großschönau

Brigitte Göddert-Hecker

Ich würde die gleiche Arbeit tun wollen, nur im geringeren Umfang, also
eigenes Bioland-Gemüse verkaufen.
Außerdem würde ich die Philosophie der Liebe "amo ergo sum" weitertragen und mich für wichtige Belange der Menschen einsetzen, wie z.B. den Film "Grundeinkommen" anderen Menschen näherbringen und mit ihnen darüber ins Gespräch kommen.

Brigitte Göddert-Hecker, (*1955), Geschäftsführerin eines Naturkostladens, Olching

Farin D.

Ich würde eine Halbtagsarbeit mit Körperbetonung suchen/aufnehmen, um eine Beschäftigung außer Haus zu haben und Menschen zu begegnen, sowie Bewegung zu bekommen.
Desweiteren würde ich die restliche Tageszeit damit verbringen meine Projekte im Bereich der Illustration und Malerei zu verfolgen.

Farin D. (*1983), Student