28 April 2006

Barbara Kümel

ich hätte einen tausender mehr im monat als jetzt! wow! fette zeiten! meine kleine bühne tulipan mit monatlichen figurentheateraufführungen und märchenmalstunden wie es jetzt ist mal so richtig auf vordermann bringen - baulich, organisatorisch, gestalterisch ... mein atelier im gundeldinger feld vernünftig, praktisch, künstlerisch, schlau ausbauen, juhui!! - mitspieler einbeziehen!! - das wird ein bijuhui im gundeli! es gäbe dann kultur auch für fremmdsprachige kinder! - frühintegrativ! - und auch meine baumführungen, exkursionen, vorträge und das baumfest gediegener gestalten! - und irgendwann demnächst müssen die löchrigen schuhe ersetzt werden, aber solang mir die butter aufm brot fehlt ...

kümel barbara (*1959), baumkundige künstlerin, basel

26 April 2006

Thomas Weisgerber

Was für eine (un?!)-vorstellbare Möglichkeit: Ein von Existenz-Angst befreites Leben!

Ich bin verheiratet, Vater zweier junger Kinder(2+6 Jahre), meine Frau ist (wieder) voll berufstätig (selbständig) und ich bin gerade dabei - neben der Betreuung meiner Kinder - meine vor 9 Monaten gegründetete Sprachschule zu betreiben und weiter auszubauen.

Was würde sich durch ein BGE für mich und meine Familie ändern ?

Ich könnte meine Frau davon überzeugen, noch einmal für die Geburt eines dritten (von mir sehr gewünschten) Kindes ihre Praxis für eine Weile zu verlassen. Und Sie würde es tun, weil es uns mit einem BGE nicht wieder an den Rand des wirtschaftlichen Bankrottes führen würde.

Beim Aufbau meiner Sprachschule müsste ich nicht jedem Kunden mit Existenz-Angst im Bauch gegenüber treten und um ihn kämpfen.

Ich könnte das Ausstrahlen was wirklich zählt: Mir macht es Spaß Englisch zu lehren und es würde mich freuen, wenn ich es für dich(Kunde) + mit dir(Kunde) tun könnte. Und es wäre absolut O.K. wenn du es nicht möchtest.

Ich könnte mir die Zeit + volle Aufmerksamkeit für meine Kinder nehmen, die Sie berechtigter Weise von mir fordern, ohne dabei (Existenz-)Angst oder ein schlechtes Gewissen zu spüren. Ich könnte mit ganzem Herzen der Vater sein, den sie (wie alle Kinder dieser Welt) verdienen.

Ich könnte meine Freundschaften pflegen, sozial benachteiligte Kinder unterrichten ohne dafür Geld zu verlangen, mich gesellschaftlich/politisch engagieren für eine sozialere + gerechtere Welt, endlich regelmäßig Gitarre spielen, komponieren, zeichnen, entwerfen, schreiben, basteln, bauen, im Garten arbeiten, lesen, schauspielern, Urlaub machen, faulenzen, neue Sprachen lernen... etc., kurz und gut: all das tun, was in mir steckt und das Leben lieben + leben mit den Menschen die ich liebe und die mir etwas bedeuten.

Was für ein Traum, was für eine Hoffnung!

Hätte ich den berühmten einen Wunsch frei, würde er lauten: Lasst diesen Traum Wirklichkeit werden, für alle!!


Thomas Weisgerber (*1961), Inhaber einer Sprachschule + Englisch-Dozent, Kaiserslautern

19 April 2006

Heini Weber

Ich als hauptsächlich durch Steuergelder finanzierter Erdling würde endlich etwas mehr verdienen als bisher, das heisst, ich könnte mich mehr auf das wesentliche konzentrieren und nicht mehr soviel energieraubende Nebenk(r)ämpfe austragen. Ich würde euch mit doppelt sovielen Projekten bombardieren und dies für alle zahlbar bis teilweise gratis.
Mein Zahnarzt hätte Freude, dass er mich endlich wieder einmal updaten könnte und mein Automechaniker noch mehr, weil ich ihm keine Fragen mehr stellen würde, wie ich dieses oder jenes selber flicken kann. Schliesslich könnte ich mein erklärtes Ziel, bis zum Pensionierungsalter 2500.- im Monat zu verdienen als Sieg verbuchen und mir später dann mal sogar den Staatssarg durch einen Aufpreis mit rotem Samt auspolstern lassen kann.

Heini Weber (*1964), Theaterschaffender, Basel

16 April 2006

Beatrice Berner

Ich würde weiterhin 50% in der Sphinx Buchhandlung arbeiten, weil ich diese Arbeit liebe und ich würde weiterhin Bilder malen und Malkurse geben, weil ich auch das liebe, aber meine Finanzsituation wäre viel entspannter.

Beatrice Berner (*1958), Malerin / Buchhändlerin, Rheinfelden

Bernd Knabe

Für mich wäre das eine Absicherung "für-den-Fall-wenn", d.h. ich würde an meinem Leben nichts ändern, denke ich. Das Gefühl wäre schön, im Falle eines sozialen Abstiegs - Arbeitslosigkeit oder was auch immer - materiell überleben und mit Schwung nach was Neuem suchen zu können.

Bernd Knabe (*1951), Lehrer

14 April 2006

Joseph Canaillo

Vorerst würde ich meiner Halbtagstätigkeit im sozialen Bereich weiterhin nachgehen. Wie gehabt, weiter schreiben und malen und eine Theatertruppe haben, die aber - o wunder - finanziell überlebt (alle Schauspieler haben ja auch das Grundeinkommen!)
Außerdem würde ich eine neue Hose kaufen ohne in der Mitte des Monats schon wieder im Dispo zu stehen und darüber wieder Zinsen zu zahlen, etc. etc. Nicht länger mehr wäre ich Leibeigener der Geldsparkassen und jawohl, hier kommt Momo, auch der Zeitsparkassen.

Josef Canaillo, Social-Artist, Deutschland

Ursula Boesch



"...nicht arbeiten wäre für mich nicht die Lösung, weil arbeiten bringt schon auch Befriedigung..."

Ursula Boesch, arbeitet in der Gemeinschaftspraxis Biodynamische Psychologie, Basel

13 April 2006

Diese Karte erreichte uns aus Italien...

Norbert Reuter

Ich würde mich noch intensiver um meine Familie kümmern, noch intensiver mit meinem schwerbehinderten Sohn "arbeiten" und mich noch intensiver in der Behindertenhilfe engagieren. Das Grundeinkommen wäre für mich geradezu ein Segen, könnte ich mich doch noch mehr dem Studium der Anthroposophie widmen und mich sozial engagieren - ohne immer auf den Geldbeutel zu schauen. Zudem könnte ich mit meiner Frau endlich mal wieder ins Theater/Konzert gehen....wir könnten uns eine Hilfe leisten. Ja, das wäre schön.

Norbert Reuter (*1956), Altenpfleger z.Zt. Hausmann

12 April 2006

Benjam Hohlmann

Ich würde arbeiten, was ich arbeite - mich jedoch nicht mehr fragen, was kann ich arbeiten um Geld zu verdienen, um meine Arbeit zu finanzieren. Ich bin unendgeltlich bei IDEM tätig, helfe anderen jungen Menschen ihre Initiativideen zu verwirklichen, organisiere Jugendtagungen auf internationaler Ebene und Workcamps mit. Gebt mir genug Geld zum leben und ich kann frei atmend und voller Mut meiner Aufgabe gerecht werden, eine Menge für andere bewegen und mich gleichzeitig selbst entfalten.

Benjamin Hohlmann (*1983)

10 April 2006

Ruth Bamberg

"wir künstler könnten mit einem grundeinkommen zur abwechslung mal wieder kreativ sein, anstatt immer damit beschäftig zu sein "arbeit" zu erfinden, die bezahlt wird..."

himmel, das wär etwas!
ich denke, es würde mich unglaublich entlasten.

ich bin freischaffende künstlerin und mutter. mein mann ist
freischaffender musiker und vater. wir sind nicht angestellt, wir werden
gebucht dann und wann und bezahlt für den moment unseres erscheinens. im
allgemeinen werden wir nicht für proben, vorbereitung, recherche etc. bezahlt - also nicht für die arbeit bezahlt.

mein nebenjob ist, "arbeiten" zu erfinden, die allesamt
nützlich sind, die aber niemand mehr bezahlen kann, bzw. nur hin und
wieder, weil die öffentlichen und privatwirtschaftlichen kassen leer
sind und die ansicht herrscht, man müsse sparen, wo es am
wenigsten schmerzt - an kunst und kultur.

ich arbeite mal in der museumspädagogik, mal in der erwachsenenbildung
als trainerin, dozentin, im videostudio als operater,
technikerin, mache mal regie, mal projektleitung oder produktion, mal publiziere ich. Und manchmal und am liebsten mache ich viedeoinstallationen.

mit einem grundeinkommen könnte ich weitermachen wie immer, nur mit dem
unterschied, nachhaltiger und kontinuierlicher arbeiten zu können und
über mittel zu verfügen, die es mir erlaubten, mich weiter zu
bilden. hinzu käme, dass ich die möglichkeit hätte, mich meiner familie
zu widmen, wie es für uns alle gut wäre – und nicht nur dann, wenn es mal
passt.

wir künstler könnten mit einem grundeinkommen zur abwechslung mal wieder
kreativ sein, anstatt immer damit beschäftig zu sein "arbeit" zu
erfinden, die bezahlt wird. wir können gemeinsame projekte angehen und
tatsächlich kunst und kultur pflegen.

ich meine, mit einem grundeinkommen für alle sollte es für alle möglich
werden, das eigene potential zu entwickeln und den eigenen standpunkt
verändern zu können: weg vom abhängig angestellten steuerzahler und
bürger; hin zum unabhängigen mitgestalter der gesellschaft.

Ich denke, dass ein befreiterer geldfluss viele menschen entlasten würde und energie frei liesse, die sich wirschaftlich günstig bemerkbar macht. es würden mehr menschen mehr geld ausgeben. dann könnten andere mich auch öfter buchen, und ich könnte einen babysitter nicht nur finden, sondern auch bezahlen.

das wäre schon etwas.

Ruth Bamberg (*1961), Medienkünstlerin, Duisburg

04 April 2006

Thomas Bauer

...weiterhin Bilder malen - ohne finanzielle Sorgen.

Thomas Bauer (*1950), Kunstmaler, Basel

03 April 2006

Antworten im Haupteingang des unternehmen mitte

In den letzten Tagen hing im Haupteingang des unternehmen mitte ein grosses Plakat mit unserer Frage: "Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre".

Rasch füllt sich das Plakat mit über 70 spontanen Antworten: lustiges, ironisches, ernstes und tiefgründiges und auch ganz einfaches. Hier eine kleine Auswahl:

"Geschichtenerzählerin", "Meeresbiolog auf Hawai", "Möbeldesinger", "einen eigenen Buchladen", "Kinder und Jugendlichen beim lernen begleiten, viel lesen und schreiben + für den Fortbestand des bedingungslosen Grundeinkommens streiten", "Rikscha fahren", "Das gleiche wie jetzt: Kindergärtnerin", "Rosenzüchter", "Fährifrau", "Chirurg mit 20-Stunden-Woche", "Um die Welt segeln", "Reiseführer Verfasserin", "Jeden Tag etwas Neues", "Chai-Schop auf der Strasse (Gratis-Tee) betreiben", "...erstmal viel schlafen", "Heiraten + Kinder machen", "OK-Leiterin in einem Schulprojekt in einem 3. Welt-Land" und einer schrieb: "König der Schweiz" und zeichnete die Berge, die ja auch aussehen wie eine Krone....

Imanuel Witschi

Ich würde Klavierkonzerte geben (Jazz), Websites bauen, Server administrieren, Reisen.

Imanuel Witschi (*1975), Webprogrammierer, Zürich

Lisa Kaufmann

Ich würde mich wohl weiterhin mit Freude, aber mit bedeutend weniger Stress der Begleitung meiner beiden Kinder widmen - weniger Stress, weil für unser Grundeinkommen gesorgt wäre. Ausserdem würde ich mich wohl mit viel Elan dafür einsetzen, dass unsere wichtigste Ressource- die Natur erhalten bleibt.

Lisa Kaufmann (*1965), Sozialarbeiterin FH, Basel

Johannes Kretschmer

In verschiedenen Weisen würde ich versuchen die Augen von Menschen zu öffnen. Die meisten Menschen sehen heute nicht weiter als in ihrer nahen materiellen Umgebung. Das handeln von Jedermann hat aber Konsequenzen für Menschen und Verhältnisse über die ganze Welt. Deshalb sollte mehr Information zugänglich gemacht und auf alternative Wege hingewiesen werden.

Johannes Kretschmer (*1967), Stockholm

02 April 2006

Sophie und Andres Hausendorf

Tolle idee, das mit dem Grundeinkommen. Menschen ohne Arbeit sind ja oft
depressiv, leiden an mangelndem Selbstwert oder fühlen sich dedundant.
Der Mensch braucht Arbeit. Aber solche, zu der er ethisch stehen kann
und wobei er trotzdem genug verdient, um an dieser Gesellschaft
teilhaben zu können. Die Idee des Grundeinkommens überzeugt, weil sie
dem Menschen erlauben würde, Tätigkeiten nachzugehen, die unsere
Gesellschaft nicht mit Geld belohnt. Z.B. Zeit für die Erziehung der
eigenen Kinder zu haben, für die Begegnung mit Menschen in der Gemeinde,
für kreative Beschäftigungen, Entspannung und kulturelle Bedürfnisse.
Ich glaube, viele Menschen würden plötzlich einen Quantensprung machen,
da sie von der Diktatur des Geldmarktes befreit wären. Viele haben aber
auch verlernt zu sein wer sie sind und könnten nicht viel mit der Zeit
anfangen. Jedenfalls am Anfang nicht.
Die Folge wäre aber schließlich mehr Inovation, Kreativität, und Arbeit
für alle. Logisch, denn man würde ja nicht mehr produzieren um Geld zu
verdienen, sondern um Freude zu haben, dem Allgemeinwohl zu dienen und
etwas nützliches zu tun. - Mutige Idee.

Sophie und Andreas Hausendorf, Arlesheim

01 April 2006

Martin Gutsch

Martin Gutsch (*1977), werdender Waldorfschullehrer, Mannheim

Ich würde weiter machen wie bisher!!!
Mein Leben besteht nicht aus einem "Muss", sondern ich gestalte es so, dass ich in einem ständigen Geben und Nehmen mich bewege.

Martin Gutsch