21 Februar 2009

Christoph Kranisch

Wer tut die notwendige Arbeit, wenn alle in Kunst und Selbstverwirklichung unterwegs sein wollen? Auch ich würde gerne machen, was mir Spaß macht und gesellschaftlich wichtig ist. Aber zu Letzterem gehört auch die Müllabfuhr und die Kassiererin im Supermarkt - okay, eher bei Alnatura als bei Lidl... Ich würde einen größeren Teil meiner Zeit weiterhin Dinge tun, die ich jetzt auch tue: im Verbraucher- und Patientenschutz, als pädagogisch-politischer Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale. Aber dann würde ich auch einen kleineren Teil meiner Zeit für Arbeiten zur Verfügung stehen, die ich eigentlich nicht so gerne mache, die ich aber für nötig halte. Die müssen allerdings dann besser (zusätzlich) bezahlt werden als heute. Denn sonst findet sich keiner, der sie machen will. Dabei würde ich natürlich nicht in der Rüstungsindustrie oder im Atomkraftwerk arbeiten, sondern nur in zukunftsweisenden Zweigen wie etwa der Pflege oder Sozialarbeit, öffentlichem Verkehr, erneuerbaren Energien und dergleichen. Mir würde soooo viel einfallen, wenn ich meine Arbeitskraft nicht mehr zu Markte tragen müsste...

Christopn Kranich (*1953), Verbraucherschützer, Hamburg

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