15 Juli 2009

Birgit Entner

Ich würde Kräuter anbauen, so etwas wie einen Gnadenhof für alte Tiere einrichten und lauter schöne Sachen machen, wie z.B. malen, viel fotografieren, lesen etc. Ich habe das Problem, dass ich mir vorstelle, es geht nur auf der ganzen Welt so, nicht nur in der reichen Schweiz oder in Deutschland. 2500 Franken, das ist so viel, wie ich nie verdient habe und ich glaube, es ist utopisch. Ich will nicht mehr als andere haben. Ich finde Reichtum unethisch! Weil er immer auf der Armut anderer beruht. Wozu soll ich so viel Geld brauchen? Ich vermute, wir gehen alle noch immer davon aus, dass Geld glücklich macht. Wahr ist nur, dass es unglücklich macht, kein Geld zu haben und welches zu brauchen. Hier bei uns haben alle meine Freunde nur so viel, um jeweils über den Monat zu kommen. Kommt irgendwas ungeplantes dazwischen, ist es gleich die große Katastrophe. Keiner hat größere Rücklagen. Für meine jetzige Arbeit bleiben mir nach Steuer und Versicherungen ca. 1000 € auf der Hand. Davon muss ich zur Zeit den Unterhalt für meinen Sohn mitfinanzieren. Wenn ich das nicht müsste, wäre ich damit zufrieden. Aber das wichtigste ist für mich, mir unabhängig von den Zwängen des Geldverdienens aussuchen zu können, was ich zur Bereicherung der Welt beitragen möchte.

Birgit Entner (*1960), Grafikerin/Sozialpädagogin, Güstow

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