21 März 2011

Ulrike Schmid

Ich würde das weitermachen, was ich auch jetzt schon mache - Friedensarbeit in einem Land in Westafrika (Stichworte Dialogförderung, Räume öffnen für psychosoziale Projektarbeit angesichts Traumatisierung durch Gewalterfahrungen). Doch ich könnte diese Arbeit unter weniger Druck und damit auch besser machen, notwendige Reisen für die gemeinsame Projektentwicklung mit meinen lokalen Gesprächspartnern vor Ort unternehmen, und zwar dann wenn sie notwendig sind, und nicht wenn Geberorganisationen nach langen Antragsverfahren endlich zustimmen (oder auch nicht) und viele windows of opportunity, jene entscheidenden Momente zum Handeln in denen man viel bewegen könnte, schon verpasst sind, oder es einfach "zu wenig zu spät" ist - wie so oft in der Friedensarbeit; ich könnte Arbeitsmaterialien (u.a. Fachliteratur) für den Austausch mit den lokalen Gesprächspartnern anschaffen. Ach und vieles mehr... ggf. auch den Grossteil meiner Zeit direkt vor Ort arbeiten und leben !
Und nur zum networking und zum Austausch mit Kollegen und Experten etc. sowie zum Materialien beschaffen und rechechieren nach Berlin kommen.
Ich habe die letzten 6 Jahre zu und in diesem Land gearbeitet (und dabei einem formellen Friedensprojekt mit der lokalen Menschenrechtsorganisation, das seit 2007 läuft, auf den Weg geholfen in dem ein Kollege von mir arbeitet); war ca. die Hälfte der Zeit vor Ort (mehr war wegen Geldmangel nicht drin). Von den 6 Jahren bin ich nur für ca. 2,5 Jahre bezahlt worden.
Meine derzeitige Lebenssituation:
1) in zähen kraftraubenden Verhandlungen um Projektgelder für eine Arbeit, von der lokale Gesprächspartner, wie auch internationale Fachleute sagen, dass sie sinnvoll und notwendig ist
2) hoch verschuldet bei Bank, Familie und Freunden;
3) am überlegen, ob es die Sendung auf 3SAT zum Grundeinkommen (durch die ich auf Sie aufmerksam wurde) wohl auch in französischer Sprache gibt - und ob ich wohl davon eine DVD bekommen könnte, um sie als Inspiration (wenngleich dort wohl noch utopische Inspiration) einigen meiner Gsprächspartner dort zeigen zu können - wohl auch vor allem, weil in dem Film Fragen von Vertrauen in unseren Mitmenschen thematisiert werden, gezeigt wird, wie ein "das Leben anders denken" möglich ist und solche Gedanken 'Land gewinnen' können - was beides unheimlich ermutigend und inspirierend ist - Wandel ist denkbar und machbar, auch wenn er im Kleinen anfängt...
Räume öffnen für kreative Visionen ...
siehe auch http://ulrikeschmid.net/

Ulrike Schmid (*1964), Sozialwissenschaftlerin, Ausbildung Ziviler Friedensdienst

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