21 März 2011

Axel Weingart

Das bedingungslose Grundeinkommen würde mir meine beruflichen Fesseln von den Füßen sprengen. Hallo liebe Visionär(innen)! Einmal gewählt, bin ich seit 1992 in Deutschland verbeamtet, bekomme ein gutes Geld, musste aber meinen Lebensmittelpunkt nach Brandenburg verlegen, was mir nach 7 Jahren weiter schwer im Magen liegt. Ich würde so gerne in meiner Heimat, das ist Thüringen, arbeiten. Doch meinen Beruf benötigt kein Arbeitgeber. Ich bin techn. Ass. für Meteorologie, und habe Null Chancen außerhalb meines Arbeitgebers, ein großer deutscher Wetterdienst, einen Job, der mich ernährt, zu finden. Seit Jahren! Mit dem BGE wäre das vorbei. Ich würde so gerne auch was mit Natur machen, in ihr arbeiten. In Gärten, Wäldern, Gewächshäusern, oder was handwerkliches, irgendwas gestalten, wissentschaftliche Suchaufgaben, bis hin zum Backen in einer kleinen Bäckerei. Das allerwichtigste also ist, meine eigene Entscheidungshoheit über meinen Lebens- und Wirkungsort wieder zurück zu bekommen. Glücklich möchte ich sein, nicht reich! Und nachdem ich vor Tagen eine Sendung auf ARTE über das BGE gesehen habe, und früher in der Zeitschrift SEIN einen Artikel über eine lateinamerikanische Firma (Brasilien?) entdeckt hatte, in der die Mitarbeiter über ihre Vorgesetzten bestimmen und urteilen, bin ich von der Freiheit im und durch den Arbeitsleben total fasziniert. Das fremdbestimmen Lassen und Anpassen, nur um Geld zum Leben zu haben, bin ich sehr satt. Raus aus dem Sklavenhaus der Markwirtschaft, Ämter und Verwaltungen!

Axel Weingart (*1968), Techn. Ass. für Meteorologie, Potsdam

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