21 März 2011

Christine Vorndran

Ich würde da arbeiten, wo ich helfen kann, und so eine Mischung von sozialen Einsätzen, vielleicht Ernte-Einsätzen und meinen beruflichen Fähigkeiten für mich finden. Mit diesem Grundeinkommen wäre es toll, Fähigkeits- und Interessenbörsen einzurichten, um Angebot und Nachfrage an Tätigkeits- und Hilfsbereichen öffentlich zu machen. Es gäbe Chefs, weil sie die Fähigkeit dazu hätten, Gruppen zu leiten, und nicht um zu knechten und anzutreiben. Diese Idee gefällt mir mindestens so gut, wie das Grundeinkommen selbst: Keiner müsste mehr andere schinden, weil das Geld sonst vielleicht nicht reinkommt. Keiner müsste sich mehr schinden lassen, denn niemand würde dort bleiben, wo er als Arbeitskraft nicht geachtet werden würde. Der Antrieb zur Arbeit wäre die eigene Einsicht der momentanen Notwendigkeit oder Lust. Wir alle wollen essen, brauchen Hilfe, können was und wollen Bestätigung. Ich stehe freiwillig morgens auf, weil ich weiss, dass die anderen sonst mit ihrer Arbeit hängen. Aber ich darf auch meine eigenen Bedürfnisse anmelden und sagen, sorry, - Ende der Woche mal ohne mich. Dieses ganze Grundeinkommen hätte enorme Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Die Menschen hätten ihren Selbstwert und ihre Selbstbestimmung. Der soziale Umgang untereinander würde sich extrem steigern. Das wäre wunderbar.

Christine Vorndran (*1964), Grafikerin, Heiden

Keine Kommentare: