28 Mai 2009

Benedict Schnyder

Derzeit arbeite ich zu 100% als Kundenberater für KMUs bei einer kleinen Bank. Die Idee des Grundeinkommens ist für mich nicht nachvollziehbar. Umgangssprachlich fragen wir ja: "wie viel verdienst du", oder: "welchen Lohn hast du". Etwas verdienen und "Lohn" implizieren für mich, dass zuvor etwas geleistet wurde, dass es zu entlöhnen oder vergüten gilt. Das Grundeinkommen dagegen ist bedingungslos. Wozu habe ich mir die Mühe gemacht, vier Jahre Weiterbildung zu besuchen (Abendschule, wohl gemerkt)? Wozu stehe ich jeden Morgen um halb sechs auf?
Mit einem Grundeinkommen würde ich die Arbeitszeit reduzieren und etwas Neues studieren - Geschichte oder Musik oder Philosophie.
Wer sollte übrigens das Grundeinkommen finanzieren? Mein erster Impuls war nämlich: OK, mit dem Grundeinkommen kann ich genau Miete und Steuern bezahlen...

Benedict Schnyder (*1981), Betriebsökonom

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Benedict,
Deine Sätze "Wozu stehe ich jeden Morgen um halb sechs auf?" und "... und etwas Neues studieren - Geschichte oder Musik oder Philosophie" erklären das Ganze doch schon recht gut :)

Anonym hat gesagt…

Wer soll es finanzieren: Die Konsumsteuer (die restlichen Steuern gäbe es nicht mehr -> weniger Bürokratie). Auch durch das Überflüssigwerden der AHV, ALV, IV etc. würde zusätzlich viel Geld eingespart.

Anonym hat gesagt…

Bedingungslos wie der Tag unserer Geburt.jeder muss leben und wenn das Grundeinkommen eine Garantie dafür ist werden vielleicht weniger Doktrin zu mehr freier Wille und Geist führen. Ich nenne das sie sozial- ethische Evolution. Es ist beschämend wie uns Schuldgefühle und Verachtung diktiert werden. Weil man alt, krank oder jung ist, arbeitet oder nicht egal was, einmal ist es der Ausländer einmal der Arzt, einer ist immer schlecht für diese Gesellschaft.

Anonym hat gesagt…

Tja, ich dachte immer, dass man einen Job gerne macht und dafür vorher etwas getan hat.
Leider ist das aber heute schon lange nicht mehr so.

Ich würde an Ihrer Stelle einfach statt 100 % nur noch 50 % arbeiten und einem anderen auch einen 50 % Job ermöglichen. :-)

Ingrid - www.weg4u.de