20 Februar 2010

Gudrun König

Leider ist es ja heute so, daß schon Enddreißiger Angst haben, ihren Job zu verlieren. Und mit Ende 50, trotz sehr guter Ausbildung und Arbeitsbiografie, aber Break zunächst aus gesundheitlichen und dann aus familiären Gründen (ich habe meine Mutter gepflegt und bitteschön nunmehr dem Anspruch, nicht mehr geografisch wandern zu müssen) - da hilft es mir auch nichts zum Putzen bereit zu sein. Das "Einkommen" daraus würde nicht ausreichen. Was würde ich tun, wenn meine Grundbedürfnisse abgesichert wären?
In meinem Wohnort ist nach der Wende die (Textil-)Industrie, die vor 120 Jahren zum Aufblühen unseres Ackerbürgerstädtchens beitrug, komplett weggefallen - Arbeit für ca. 1000 Leute. Heute ist unser Hauptkapital die wunderschöne Landschaft des Elstertales, aber die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umstände erlauben es nicht wirklich, dieses Potential zu vermarkten/nutzen. Wenn ich nicht mehr ackern müßte, um die Mindestkosten für meinen Lebensunterhalt aufzubringen, dann wäre das Thema Stadt-/Tourismusmarketing meine absolute Traum-Spielwiese. Möglichkeiten und Ideen gibt es ganz viele (nicht nur von mir) - aber leider hat die Kommune kein Geld...

Gudrun König (*1951), Journalistin / Fachfrau Marketingkommunikation, Berga/Elster

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