29 Dezember 2006

Boris Zitta

Zu erst einmal würde ich mein Leben wieder anständig leben können. Im Moment gibt es besonders in der Familie viele Streitereien bezüglich des Geldes. Das drückt auf die Stimmung und erschwert die andauernde Bewerbungsphase mit all Ihren Absagen, teilweise ohne Rückantworten der Arbeitgeber. Es würde mir die Möglichkeit geben, mich endlich in die Richtung zu entwickeln, die mich interessiert, ohne mit dauernden Existenzängsten den paar Euros hinterher zu rennen. Vor allem aber legt es die Grundlage für all jene (mich eingeschlossen) die sich im Leben weiter umschauen wollen und Inspiration für Ihre künftige Arbeit suchen bzw. eine Tätigkeit ausüben, von der man im Moment nicht genug Geld bekommt um davon würdevoll zu leben. Ich kann nur hoffen das diese Initiative vom Volk verstanden und akzeptiert wird. Sie ist die Antwort auf so viele Fragen.

Boris Zitta (*1978), Mediengestalter - Mädchen für alles, Nürnberg

22 November 2006

Rose Trottenberger

Ich würde gerne noch in der Altenpflege arbeiten, denn ich mag alte Menschen sehr gerne. Des öfteren gehe ich in ein Pflegeheim mit meinem Akkordeon und musiziere. Die Menschen singen oder tanzen dann mit. Dies ist für mich "Geben" und "Nehmen", denn ich gehe immer voller Freude nach Hause.

Rose Trottberger (*1955), Biobalnace Fachberaterin

15 November 2006

Britta Schuhmacher

Zunächst würde ich einmal tief aufatmen und einen großteil meiner Sorgenfalten glätten. Schulden, nicht viel aber konstant könnten beglichen werden und ich könnte endlich meinen Freuden und Pflichten als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern nachkommen ohne ständig überlegen zu müsen, ob wir uns in diesem Winter Schuhe kaufen können/müssen oder wieder das Glück haben, welche geschenkt zu bekommen..... In der freien Zeit, die durch das Älterwerden der Kinder entsteht, würde ich mich dann verstärkt in deren Schule (Rudolf Steiner Schule) engagieren und "nebenher" versuchen, Kinder durch kleine Kunstprojekte (Schauspiel, Musik etc.)"von der Straße" zu holen.
Es gäbe sooo viel zu tun...... aber nicht in meinem gelernten Beruf, denn durch unser haarsträubendes Gesundheitssystem sind wir kaum mehr BEZAHLBAR! Wobei ein gesichertes Grundeinkommen es möglich machte, eine Praxis zu eröffnen, in der nach Selbsteinschätzung honoriert würde. Ja, das würde mir zusagen.

Britta Schumacher (*1964, Masseurin, med. Bademeisterin, Mutter

14 November 2006

Valerija Pintschuk

ich könnte endlich nur das lernen was ich will. ich müsste mich nicht festlegen, um später einen beruf zu haben, um was verdienen zu können. ich würde meine eigenschaften perfektionieren, um anderen menschen damit dienen zu können und würde guten gewissens die eigenschaften anderer nutzen um weiter zu kommen.

valerija pintschuk (*1985), studiert "kulturarbeit" an der fh potsdam

12 November 2006

Jürgen Beck

Als ehemaliger Selbständiger und heutiger Hartz IV Empfänger würde ich an einem start up Konzept für alternative Antriebssysteme mitwirken, denn die Umwelt muss auch gerettet werden. Ausserdem würde ich ins Tonstudio gehen und meine Musik aufnehmen. Gleichzeitig würde ich an Konzepten zu alternativen Wohn- und Lebensformen im Alter schreiben. Wenn die Zeit für meine Mutter käme, würde ich sie pflegen. Es gäbe so viel sinnvolles zu tun.

Jürgen Beck (*1956), Rheurdt

06 November 2006

Maria Gasljevic

Ich würde in meinem Heilpflanzengarten rhytmische Menüpläne schreiben und probieren Tinkturen und Salben zu erforschen. Ich würde Intressierte in die Pflanzenwelt einladen und Zeit haben endlich mal "auf mich zu warten"...

Maria Gasljevic (*1959), Küchenmeisterin/Phytotherapeutin

05 November 2006

Claudia Hotz

Ich würde eine weitere Ausbildung in meinem Beruf (Behindertenbetreuung) und oder Hobby (Hunde - Tiere) machen. Ich hätte dann auch mehr Zeit für Familie - Freunde - und andere...

Claudia Hotz (*1983), kaufmännisch Angestellte, Zollbrück

02 November 2006

Christoph Breuer

Grundlohn? - Vielleicht nur noch 20 Stunden, statt 40 Stunden in der Woche „unselbstständig“ arbeiten? Vielleicht könnte ich auch ein Job in meiner Nähe suchen, so dass ich jede Woche nicht mehr 10 Stunden Fahrtzeit hätte. Dadurch hätte ich 20 – 30 Stunden in der Woche mehr von und für meine Familie und mehr für vieles mehr... immerhin! 20 – 30 Stunden in der Woche mehr Anteil und mit ein Teil der Familie.!
20 – 30 Stunden in der Woche ohne Sachzwänge selbstständig unternehmerisch tätig sein.

Stellen Sie sich vor, ich wollte eine Familie und sehe sie kaum, weil ich jetzt für das Nötigste zum überleben unterwegs bin (für eine Wohnung, fließend kaltes und warmes Wasser, Elektrische Versorgung, ein Auto, eine Monatsfahrkarte, Telefon/Internet, „Versicherungen“, Kinderbetreuung/Kindergarten und kindliche Entwicklungsförderung und zu wenig für 100% Bio-Lebensmittel und Textilien und was man sonst noch zur Pflege und Reinhaltung von Wohnung und Körper braucht).

Wir haben nicht genügend Geld für: gemeinsame Urlaube, für Freizeit-, Sport-, Bildungs-, und Kulturveranstaltung, für qualitativ hochwertige und sozial- und ökologisch verträgliche Produkte, für Spenden an Wohltätige Initiativen, für eine Gewerkschaft, für einen Rechtsschutz und so weiter. Wir haben Schulden und schon zu Mitte des Monats kein Geld mehr. So geht es vielen!

Mehr Zeit zum Hinschauen, zur Einsicht, zur Muße, zur Methodischen Sinnfindung (Meditation), für die Alltägliche Arbeit mit und für die Familie als praxisnahestes Kloster/Ashram, für die Entfaltung des künstlerischen Potentials in mir und für die Arbeit am Gemeinwohl - würde für mich die Befreiung aus den Sachzwängen durch die Einführung des Grundlohnes längerfristig bedeuten.

Der Staat subventioniert meinen Arbeitgeber, weil ich ihm nicht mehr Wert bin (SGB II und Familienförderung der Stadt), obwohl ich für ihn schon von 37,5 auf 40 Stunden/Woche zum gleichen Lohn arbeite. Außerdem erhalten wir Kindergeld.
Wie viele Steuerzahler unterstützen sich eigentlich schon untereinander und wie lange können sie das noch - in unserer alternden Gesellschaft? Soll meine Frau auch noch 20 – 30 Stunden unselbstständig arbeiten und sollen wir unser Kind deshalb auch irgendwo, staatlich subventioniert - unterbringen? Für wen? Für die Wirtschaft? Ich dachte die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt?

Wir haben keine Zeit weil wir irgendwas unselbstständig arbeiten müssen und das schlimmste dabei ist: Die dringlichste Arbeit bleibt liegen: Teilen!
Wir sind so erschöpft mit lohnabhängiger Arbeit und Familienarbeit, dass wir keine Zeit haben zum Beispiel das Elend und den Hunger, die Armut und Bedürftigkeit in der Nachbarschaft, im Dorf, in der Stadt, im Land und auf der ganzen Welt lindern zu helfen.

Wir sind uns einfach am nächsten und wollen das gar nicht, weil wir von Geburt an ein Soziales, Spirituelles und freies Wesen sind. Andere Menschen kommen noch nicht einmal eingeschränkt in den Genuss dieser Geburts- und Grundrechte.
Täglich sterben nämlich allein an den Folgen von Hunger und Unterernährung 24.000 Menschen weltweit. Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Jährlich sterben elf Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten.
In den ärmsten Ländern ist eine Schwangerschaft lebensgefährlich: Eine von 48 Frauen stirbt bei der Entbindung. Mehr als 860 Millionen Menschen können nicht lesen und schreiben.

Hinzu kommt, dass ich mich für die Anschaffung des Europäischen Materiellen Mindeststandards von meinen Vorgesetzten schikanieren lassen muss.
Ein Firmenphilosophisches Menschenbild, das den Menschen in den Mittelpunkt stellen will, und in Wirklichkeit durch und durch negativ ist, weil es kontrolliert, statt zu vertrauen (Stichwort: Taschenkontrollen, Testkäufer, nichts von dem was abgelaufen oder nicht mehr frisch ist, darf von den Angestellten mitgenommen werden, stattdessen wird es weggeschmissen, Bewertungsprofilerstellung zur Person und zu den Arbeitsergebnissen, kontrollierte Eigeneinkäufe während des Dienstes und wenn es nur ein Brötchen für die Pause ist, sowie miese Behandlung für einige meiner Kolleginnen oder die Äußerung unserer Bezirksvertreterin „bei dem Wort Betriebsrat, schlagen bei uns die Alarmglocken“, sind absolut demotivierend, zumal das im Licht und Glanz der Ganzheitlichkeit geschieht.

Mit dem Grundlohn sind wir ein Stück weit aus dieser Sklaverei befreit und könnten uns frei entscheiden, ob wir solchen „Arbeitgebern“ unsere Lebenskraft zu Verfügung stellen wollen.
Hoffentlich kommt diese Befreiung aus den Sachzwängen bald. Hoffentlich!

Christoph Breuer (*1967), Verkäufer

01 November 2006

Ugo Pecoraio

Ich würde ein Grundeinkomme sehr begrüssen. Mit dem Grundeinkommen könnten alle das arbeiten was sie am besten können und wollen. Es ist kein Zwang mehr da etwas nur wegen dem Geld zu tuen. Ich persönlich würde mein Hobby zum Beruf machen und selber Musik produzieren!

Ugo Pecoraio (*1988), Schüler, Basel

30 Oktober 2006

Ludmilla Rudat

Für das Grundeinkommen sollte sich jeder unbedingt einsetzen! Es würde alles ändern, jeglicher Umgang der Menschen untereinander würde entspannter, würdevoller, respektvoller.
Konkurrenzdenken- und Handeln würden wegfallen, die Welt würde viel fassettenreicher und reicher um all die bis jetzt unentdeckten kreativen Potentiale eines jeden Menschen, und jeder Mensch selbst könnte friedvoller und freiwillig geben, was er zu geben hat, die gesamte Moral würde sich ändern und das Leben lebenswerter werden... Um die Klaffung zwischen Arm und Reich und die entstehende Aggression aufzuhalten, wäre das Grundeinkommen eine wunderbare und notwendige Lösung.

Ludmilla Rudat (*1970), Kunstmalerin, Berlin

29 Oktober 2006

Monika Dietrich

Ich bin 59 Jahre, habe 10 Jahre in einer freien heilpädagogischen Schule in der Schulverwaltung gearbeitet. Dann wechselte ich in den Betrieb einer Freundin (Containerdienste). Sie wurde von der Hausbank bedrängt die Personalkosten zu verringern. Die Senkung des Darlehens für den Kauf des Unternehmens wurde von der Hausbank nicht ins Auge gefaßt. Nun erhalte ich seit 2 Jahren Arbeitslosengeld I. Im Mai 2007 läuft dies aus und ich erhalte Arbeitslosengeld II (Hartz IV), wenn nicht das Wunder geschieht eine Anstellung zu bekommen. Ich würde für dieses Unternehmen arbeiten, mit einem geringen Einkommen bzw. ohne Einkommen. Ein DA-Sein ohne tätig zu sein kommt für mich nicht in Frage. Und wäre es nicht dieses Unternehmen, wäre ich woanders. Zu tun gibt es genug. Nur die Augen aufmachen.

Monika Dietrich (*1947), Verwaltungsfachfrau, kaufm. Fachkraft

27 Oktober 2006

Kirsten Eichberg

Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich die Tätigkeit mit der ich meinen Lebensunterhalt verdiene, mag. Es würde sich also für mich nicht viel ändern. Vielleicht wäre die Arbeit etwas entspannter, weil der wirtschaftliche Druck bei den Projektpartnern nachließe? Wer weiß.

Kirsten Eichberg (*1960), Projektleiterin bzw. -entwicklerin, Non-Profit-Bereich

26 Oktober 2006

Gudrun Weid - Frankenstein

Ich müsste nicht mehr Vollzeit arbeiten, hätte Zeit für meinen 86jährigen Vater, könnte mich besser um das Haus kümmern, meinen Mann, der im Ausland arbeitet und selten zu Hause ist, öfter besuchen und mich mehr um meine eigene Gesundheit kümmern (Sport). Kurzum: alles wäre stressfreier, man könnte seine Arbeitskraft Unternehmen und Einrichtungen anbieten und nicht auf das sog. "Wohlwollen" mancher Arbeitgeber angewiesen sein. Für mich wäre das Grundeinkommen ein Stück Lebensqualität, da man unabhängiger ist und sich nicht mehr verbiegen muß um den Job zu behalten.

Gudrun Weid - Frankenstein (*1956), Erzieherin, Theres

20 Oktober 2006

Nils Meister

Ich habe ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ich habe ein Jahr lang einen Freiraum und ein Grundeinkommen das sich aus mehrern Elementen ergibt. Ich merke, dass ich mich dadurch intensiver auf die Dinge Konzentrieren kann, die ich für wesentlich halte, ohne mich z.B. vor Lehrern oder Staat rechtfertigen zu müssen. Dies würde ich auch tun wenn ich ein "offizielles" Grundeinkommen hätte: wichtige Dinge tun!

Nils Meister (*1987), Freiraum Forscher

17 Oktober 2006

Isabel Ludwig

1. Ich hätte mehr Zeit für meinen Freund, der in der Pflegewohnung im selben Dorf lebt, neben seiner medizinisch- fachlichen Begleitung der Spitex. Der Gedanke, dass er ev. doch in ein Heim muss, würde sich komplet erübrigen und liesse uns nach unserem Ideal, für einander bis zuletzt zu schauen, leben. Ohne Druck und Stresssituation existenzieller Art könnten wir aufatmen und müssten nicht ständig an der künstlich geschaffenen Armutsgrenze nach CH-Kriterien sein.

2. Ich könnte mein eben errichtetes Atelier für Figurentheater noch besser ausbauen, für mich und andere Interessenten,( berufliche Ausbildung, Figurentheaterbereich). Ich könnte angemessene Preise verlangen, so dass sie auch für andere erschwinglich wären, oder die auf dem Tauschsystem von Talenten funktioniert. Ich könne mir wirtschaftlich auch eine bescheidene Identität schaffen und danach investieren, wonach mir der Sinn steht.
Ich kann es jetzt auch, doch es geht viel langsamer. Das damit verbundene Zähe ist ständig wieder neu zu überwinden, das Nichtaufgeben immer wieder in lebendige Lebensmomente zu bringen beihnahe auch eine Kunst. Eine Kunst für sich?

3. Jedenfalls freue ich mich, mich mit der Idee des Grundeinkommens künftig mit interessierten Menschen auszutauschen, selber schon mal auf der mentalen Ebene einen Weg zu finden. Ich denke auch, das ich jederzeit im Kleinen damit anfangen kann.


Isabel Ludwig (*1955), Arbeitslos/Kindergarten/Hausfrau/Puppenspielerin, Cortébert

Emanuel Lutter

Ich würde mich sozial-kulturell betätigen! Ich würde ein Kindehaus führen und vielleicht nebenbei ein kleines Lädchen mit kleinen schönen Dingen, die man im Alltag nicht, aber dafür in der FreiZeit gebrauchen kann! Mein Laden würde "Onkel-Ema-Laden" heißen. :-) Ich würde nicht nicht arbeiten.

Emanuel Lutter (*1980)

Eberhard Balle

Es ist eine Frechheit, dass viele denken, die Leute würden unter diesen Umständen nichts Vernünftiges mehr arbeiten wollen, außer sie selbst natürlich. Bei mir als ehemaligenm Lehrer hätte sich nichts geändert. Ich hätte wohl sorgloser gelebt und mich freier gefühlt. Vertrauen hilft, mißtrauische Kontrolle ist demotivierend und entspricht einem überholten, abstoßenden Menschenblild.

Eberhard Balle (*1939), ehemaliger Waldorflehrer, Ulm

16 Oktober 2006

Ruth Fritschi-Good

Ich würde mich in erster Linie viel freier und gesicherter fühlen, keine Ägste vor Arbeitslosigkeit im Alter haben, hätte meine Arbeit als Familienfrau und Mutter wertgeschätzt vorgefunden, müsste mich in der Scheidungssituation nicht hintersinnen, ob ich mir das leisten kann, bekäme das Gefühl lebenswert zu sein, und Daseinsberechtigung zu haben, weil ich bin.
Ich würde meiner jetzigen Tätigkeit als Kindergärtnerin weiterhin nachgehen, müsste mich aber mit zunehmendem Alter nicht fragen ob ich mir ein Teilpensum leisten kann, würde mich meiner Nebentätigkeit als Astrologische Psychologin u. Lebensberaterin mehr widmen, könnte dort sozial abgestufte verträglichere Tarife anbieten, könnte Workshops anbieten, Vorträge halten zur Persönlichkeitsentwicklung, mehr Menschen könnten es sich leisten sich für ihre Persönlichkeitsentwicklung zu interessieren, was sich auf das Wohlbefinden der ganzen Menschheit auswirken würde, was diesem Planeten gut bekommen würde und ich könnte meine Künstlerischen und sportlichen Tätigkeiten pflegen...

Ruth Fritschi-Good (*1952), Kindergärtnerin und Astrologische Psychologin, Basel

Iris Kemmner

Ich würde meine jetztigen Arbeitstellen behalten, allerdings würde mir mit einem bedingungslosen Grundeinkommen der Vergleich der Verdienste erspart bleiben! Außerdem bin ich mir sicher, dass die Wertschätzung einer Arbeit anders wäre, wenn jeder Mensch ein Einkommen hätte und es könnte endlich nicht mehr behauptet werden, irgendjemand würde auf Kosten anderer leben. Ich glaube, dass Geldmangel für sehr viele Menschen ein sehr großes Problem ist, das viel Energie raubt. Daher erhoffe ich mir von einem Grundeinkommen mehr freie Energien für gemeinschaftsbildende Projekte, die wiederum der Gesellschaft zugute kommen.
Ich arbeit gerne und freue mich, dass ich dazu viele Möglichkeiten habe.

Iris Kemmner (*1957), Orthoptistin (Schieltherapeut)

13 Oktober 2006

Iris Colsman

Ich würde meine jetzige Arbeit sicher weiter machen, da ich das Glück habe, einen selbstgeschaffenen und selbstbestimmten Arbeitsplatz zu haben. Wenn ich jedoch unabhängiger von Arbeitsstunden-Honoraren wäre, könnte ich manche Prozesse mit mehr Ruhe angehen und so meinen Klienten (Kindern und deren Eltern) auch noch mehr die Möglichkeit geben können, in die Tiefe zu gehen. In die Tiefe kann man nicht gehen, wenn man eilig ist. Auch alle Menschen um mich herum würden dann ja in ein zumindest innerlich anderes Verhältnis zu ihrer Arbeits-Zeit kommen. Ich bin überzeugt davon, dass es uns alle freier machen würde.

Iris Colsman (*1958), Heilpädagogin

05 Oktober 2006

Susanne Wiest

Ich habe eine sehr schöne Arbeit. Ich arbeite 30 stunden die Woche mit Kinder im Alter von 2-6 Jahren. Das würde ich weitermachen. Außerdem möchte ich ein "Kinderhaus" ins Leben rufen. Einen Raum für Kleine und Größere Kinder zum Dasein, sich ausprobieren, heil werden. Das mache ich mit und auch ohne Grundeinkommen. Doch es würde mich so freuen, wenn es für mich und meine 2 Kinder diese Grundsicherung gäbe. Das wäre mehr als ich jetzt verdiene. Außerdem würde ich sehr gerne nur 4 oder 3 Tage die Woche mit kleinen Kinder "arbeiten". Ich wäre gut gelaunt, entspannt, inspiriert und würde mich immer freuen die Kinder wiederzusehen... und anders möchte ich eigentlich kleinen Menschen und auch Großen nicht begegnen. Grundeinkommen ist die beste Idee seit Langem. Hurra!

Susanne Wiest (*1967), Greifswald, ich arbeite in einem kleinen Kindergarten

04 Oktober 2006

Roger Le Marié

Vorerst würde sich bei mir nichts verändern. Ich lebe so, wie wenn ich schon ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte (was mich allerdings etwas kostet, d.h. ich lebe mit ca. CHF 1700.- pro Monat). Ein bedingungsloses Grundeinkommen von CHF 2500.- pro Monat würde bei mir also 50% mehr (!!!)Ressourcen freimachen. Diese Ressourcen würde ich langfristig wahrscheinlich in zwei Projekte stecken: die Reifung meiner Persönlichkeit (Projekt Atman) und den Aufbau eines Sterbehospizes für "menschenwürdiges" sterben (Projekt Schmetterling).

Roger Le Marié (*1971), Grafiker, La Tour-de-Peilz

03 Oktober 2006

Margot Häbig

Da ich Erwerbsunfähigkeitsrente in Höhe von 599 Euro beziehe, kann ich mir keine Sprünge erlauben. Leider bin ich nicht mehr in der Lage einer regelmäßigen Arbeit nach zu gehen. Doch mein größter Wunsch wäre es, ein (älteres) Bauernhaus mit genügend Land drum herum, damit ich Gemüse, Beeren, Obst, und natürlich auch viele verschiedene Blumen ohne chemische Hilfsmittel pflanzen könnte. Außerdem hätte ich gerne ein paar Tiere, (Ziegen, Schafe, Hasen, Schweine), um mich selbst zu versorgen, aber auch an andere abzugeben. Schön wäre auch, wenn sich andere Menschen, jung und alt, dazu gesellen könnten. Hätte es so etwas schon früher gegeben, so hätte ich mir viel mehr Zeit für meine Kinder nehmen können.

Margot Häbig (*1946), ohne erlernten Beruf, jedoch vielseitig begabt, Rheinfelden

Caroline Heise

Ich würde mir eine 20 Stundenstelle suchen, um Berufserfahrung zu sammeln und nebenbei die Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin absolvieren, oder vielleicht sogar noch mal studieren gehen. Nebenbei hätte ich dann auch noch genügend (!) Zeit für meine mich erfüllenden Ehrenämter.

Caroline Heise (*1974), Apothekenhelferin, PTA, Hauswirtschafterin & Hygieneberaterin

18 September 2006

Rinaldo Inäbnit

Für den Kinderschutz kämpfen. Zur Zeit lebe ich von gerade mal Fr. 2600.- - und ich arbeite in einer Firma, wo ich nur arbeite, weil ich muss! An Feierabend reisse ich aus und arbeite nochmals so lange für Kinder, Sport und den Kinderschutz.

Mein nächstes Ziel ist, ein 24-Stunden-Rennen rückwärts zu bewältigen - und gleichzeitig Unterschriften für besseren Kinderschutz zu sammeln.

Rinaldo Inäbnit (*1977), bei Aeschbacher

Lieber Rinaldo,
können Sie das mit dem Kinderschutz noch etwas erläutern? Was ist Ihre Motivation?


Vor drei Jahren habe ich mein Projekt gestartet: Ich jogge durch alle Schweizer Gemeinden (2800), um gegen Kindsmissbrauch zu kämpfen. Dass jemand durch alle Gemeinden joggt, wird schon zu reden geben - und dabei noch für den Schutz unserer Kinder. Das kommt bei der Bevölkerung viel mehr zum Reden, als wenn einfach einer sich in einer Gemeinde anmeldet, um mal vorbei zu gehn.

Leider ist es vielfach so, dass gute Ideen vorhanden sind - doch es fehlt an Finanzen. Da ich mich zeitlich nicht voll und ganz daran setzen konnte, verlor ich den Faden! Nun habe ich mir mit dem Rückwärts-Berglauf ein wenig einen Namen gemacht. Wenn ich nun der ganzen Presse mitteile, dass einer einen 24-Stunden-Lauf mitmacht - das alles noch retour - und zugleich für eine gute Sache kämpft, wird das wieder ein riesen Echo geben. Und so werde ich nun versuchen, via Stiftungen, Sponsoren, Spender usw. mein Projekt zu finanzieren, damit ich mich einmal voll und ganz für das Projekt einsetzen kann.

Meine Motivation
Meine Kindheit war nicht gerade einen Leckerbissen. Doch körperlich wurde mir nie etwas angetan. Aber psychische Gewalt ist auch eine Misshandlung. Nachdem ich einmal im Deutschen miterleben musste, wie ein Ferienheim Kinder körperlich und psychisch missbrauchte, ich die Polizei, Behörden und sogar die Eltern einweihte - jedoch alles nichts nützte, wusste ich, dass ich da selbst handeln muss.

In meiner Freizeit bin ich Hauptleiter einer Sport-Jugendriege. Ich habe ca. 140 Kinder pro Woche in der Turnhalle. Ich möchte diese Zeit mit diesen Kindern nicht missen. Ich weiss, wieviel einem ein Kind geben kann - und da kann ich nicht begreiffen, dass es Menschen gibt, die einem Kind etwas zu leide tun können!!! Ein Kind, das bei jemandem Schutz sucht, Wärme sucht, Geborgenheit sucht - und das dann schamlos ausgenutzt wird, um sich selbst zu befriedigen, ein Menschenleben kaputt macht - unvorstellbar!!! unmenschlich!!! unsittlich!!! einfach Krank!!!

Ich glaube, ich muss mich wieder bremsen. Sonst wird dieses Mail nie fertig. Auf jedenfall bin ich nun wieder am Aufbau für meine beiden Projekte, welche ich nun in ein Packet wickle, damit die Werbung und die Medienpresenz noch besser wird - und vielleicht wird so ein Sponsor gefunden.

17 September 2006

Johan de Wit

Es würde für mich nichts ändern. Ich arbeitete bis 1994 in Holland. Als Musiklehrer hatte ich in zwei verschiedenen Schulen etwa 18 Klassen zu versorgen - jede Woche. Trotzdem musste ich einen Nebenjob nehmen um die Familie zu unterhalten. Seit 1994 arbeite ich an einer Schule in Deutschland und bekam für diesen einen Job mehr als für die drei in Holland.
Damit war ich "freigekauft" und konnte endlich meiner "wirklichen" Arbeit nachgehen. Das heißt, in Ruhe und in überschaubaren Mengen die Schüler wirklich ins musizieren zu führen.

Johan de Wit (*1969), Musiklehrer, Ahnatal

15 September 2006

H.-Dieter Jendreyko



Das GLEICHE!


H.-Dieter Jendreyko, Od-theater, basel

Trudi Büchi

Seid für unser Einkommen per Rente gesorgt ist, arbeiten wir mit grosser Freude für alles, was uns wichtig erscheint, unsere Kreativität herausfordert und was uns geistig weiter bringt.

Trudi Büchi, Autorin der beiden Bücher: "Europa der Regionen" und "Mit 80 beginnt das Leben neu"

14 September 2006

13 September 2006

Anne Paul

Ich möchte mich von der Zwangsarbeit befreien, die ich seit 30 Jahren zu leisten genötigt bin. Als Arbeitnehmerin bin ich in vielerlei Hinsicht erpressbar, weil abhängig von meinem "Brötchengeber". Oft hatte ich vor allem in jungen Jahren das Gefühl, ich hätte meine Seele und meinen Körper verkauft. Mit ca. 1.500 Euro für jeden wäre die Sklavenhaltung der Unternehmer vorbei, die den menschenverachtenden Umgang erst ermöglicht. Erst die Freiheit, eine Arbeit anzunehmen oder abzulehnen, schafft Chancengleichheit und Selbstbestimmung!

Ich möchte Zeit haben für mehr Bewegung (statt im Büro sitzen zu müssen). Ich möchte Zeit haben für soziale Projekte, den fürsorglichen Umgang mit Menschen, die Unterstützung in ihrem Alltag benötigen. Ich möchte die Zeit haben, zu studieren aus Lust am Lernen, zu musizieren, zu tanzen, zu lesen, zu schreiben und zu reisen.

Dabei gibt es noch viel mehr, was ich hätte realisieren können, wenn ich diese Lebensbedingungen von Anfang an gehabt hätte: Vor allem die Zeit, Kinder zu haben, ohne die Angst, sie in fremde Hände geben zu müssen, die mich schließlich davon abgehalten hat, überhaupt welche zu bekommen. - Der schmerzhafteste Verzicht für mich in meinem Leben überhaupt!

Anne Paul (*1957), Betriebswirtin,

Harald Thoney

Es wäre eine grosse Entlastung. Ich könnte bedenkenlos studieren bzw. eine Ausbildung beginnen die meine Jobchancen verbessern würde. Es wäre ebenso möglich eine Arbeitstelle zu beenden, weil es das beste für alle Beteiligten wäre. Es wäre nicht notwendig sich zu malträtieren nur weil man den Job nicht verlieren will. Darüber hinaus wäre es möglich in neue Berufsfelder reinzusehn, man wäre flexiebler um sich besser zu verwirklichen.
Die Idee ist nicht neu. In unserem Betrieb, der Stiftung Fintan, wird ein ähnliches Lohnmodell diskutiert.
Ich hoffe die verkrusteten Strukturen weichen sich auf.

Harald Thoeny (*1978), Betreuer/IT-Admin, Andelfingen

12 September 2006

Philipp Roman

Ich würde weiterhin als Schauspieler arbeiten, aber ich würde wahrscheinlich aus dem Festengagement ins Leben des "freien Schauspielers" wechseln, und mehr bei Projekten mitspielen, an denen wirklich mein Herzblut hängt.

Philipp Romann (*1974), Schauspieler

11 September 2006

Christiane Thomas

Meine Arbeit im Kreisentwicklungsamt finde ich spannend und interessant. Ich würde sie nicht aufgeben, wenn für mein Einkommen gesorgt wäre. Möglicherweise würde ich nicht mehr 40 Stunden in der Woche zur Arbeit gehen, sondern sagen wir - nur noch 20. Die zugewonnene Freizeit würde ich gerne nutzen, um mich für Altenprojekte (nach dem Vorbild von Tiedoli) und für Hospize einzusetzen.

Christiane Thomas (*1962), Verwaltungsbetriebswirtin, Bautzen

06 September 2006

Achim Luibrand

Dann würde ich mein Hobby zum Beruf machen und schadhafte Häuser nach baubiologischen Kriterien sanieren. Ich hätte mehr Zeit für die Anliegen meiner Kinder und könnte mich in unserem Haushalt mehr (handwerklich) einbringen.

Achim Luibrand (*1960), Hochbau-Planer, Freiburg

05 September 2006

Walter Beutler

Ich würde dasselbe arbeiten, aber bestimmt mit einem anderen Bewusstsein – mit einem gestärkten Bewusstsein der Freiheit.

Walter Beutler

26 August 2006

Johanna Giovannini

Dasselbe wie jetzt: als außerschulische Lehrerin mit rahmensprengenden Kindern neue Lernorte entwickeln.
Wäre für mein Einkommen gesorgt, könnte ich dies noch radikaler machen d.h. müsste nicht soviel Zeit und Energie von dieser meiner Arbeit abspalten, um für das Einkommen zu sorgen.

Johanna Giovannini, Scharnhorst

21 August 2006

Manuela T.

Ich würde weiterarbeiten wie bisher, ausser dass ich mehr mitbestimmen könnte, wofür ich arbeite, wofür ich Werbung mache - bin selbständig im grafischen Bereich tätig. Der Monatliche Kampf ums Geld würde wegfallen. Mit 2'500 Franken hätte ich viel mehr Geld als jetzt. Diese Energie die ich für den täglichen Geldkampf bräuchte, könnte ich für Wünsche und Träume einsetzen.

Manuela T. (*1966), Gestalterin, Rheinfelden

10 August 2006

Claudia Maierhofer

Mutter Erde, auf dieser wir leben ist ein bewusstes Lebewesen und ich denke es gibt wieder Sinn, dass jeder dies tut, wofür er sich berufen hält und für ihn persönlich Sinn gibt. Denn der Sinn ist in unserer Gesellschaft verlorengegangen und dies wirkt sich auf die Krankenstatistik aus. Ein Grundeinkommen für jeden bedingungslos nimmt viele Ängste weg und die Angst ist der größte Killer des Immunsystems. Diese Idee von dem bedingungslosen Grundeinkommen gibt Sinn für die Zukunft, wobei dieses auch positiv dazu beiträgt, dass die Entspannung und Anspannung wieder ausgeglichen wird bei jedem einzelnen, wobei natürlich niemals die Eigenverantwortlichkeit verloren gehen darf. Denn der Geist bestimmt die Wirklichkeit.

Claudia Maierhofer (*1970), Psychologische Lebensberaterin, Neuötting

07 August 2006

Andrea P.

Auch ich gehöre zu denen, die nicht glauben, dass mit einem Grundeinkommen das allgemeine Faulenzen ausbrechen würde. Sicher würden sich manche eine Auszeit gönnen, die beruflich überlastet und gestresst sind. Aber danach hat man wieder Energie und möchte etwas tun! Nichtstun macht auf Dauer nicht glücklich. Arbeit hat etwas Befriedigendes. Sie ist Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit auszudrücken und durch die Rückmeldung der Mitmenschen, die das Produkt meiner Arbeit konsumieren, ist sie auch Quelle der Selbstbestätigung und Anerkennung. Auf diese wunderbaren "Streicheleinheiten" will bestimmt keiner verzichten! Durch ein Grundeinkommen wäre uns erst mal viel Zwang, Druck und Belastung genommen. Jemand, der heute arbeitslos ist, schreibt hunderte von Bewerbungen, bietet sich an wie ein Stück Vieh und bekommt nirgends eine Chance. Und er denkt, er sei ein schlechter Mensch, wertlos für die Gesellschaft. Durch diese ständige Ablehnung liegen so viele Talente und Fähigkeiten brach, ein riesiges Potential wird hier einfach ignoriert.
Weit über seine beruflichen Qualifikationen hinaus, hat jeder Mensch noch zahlreiche andere Begabungen, die keine Berufsbezeichnung haben, die aber genauso sinn- und wertvoll sind und dadurch, dass das Grundeinkommen gesichert ist, könnten all diese Menschen endlich tätig werden, sich einbringen. Auch Menschen, die heute nur eingeschränkt erwerbsfähig sind, z. B. aus gesundheitlichen Gründen, wären dadurch produktiver, weil sie eine Menge anderer Fähigkeiten einbringen könnten, für die sich im derzeitigen System niemand interessiert. Wenn ich ein gesichertes Einkommen hätte, würde ich erst mal in die Natur hinaus gehen, tief durchatmen und sämtliche Zwänge abstreifen, besonders die Schuldgefühle, die einem von der Gesellschaft übergestülpt werden. Und danach würde ich richtig durchstarten. Mal zeigen, was in mir steckt! Und viel freudiger und glücklicher an alles herangehen als bisher! Warum sind manche arbeitsunwillig? - Weil die Bedingungen schon so unmenschlich geworden sind. Wird das wieder der menschlichen Leistungsfähigkeit angepasst, kann man wieder ohne Angst vor Kündigung oder anderen Repressionen arbeiten, wird man wieder viele für Erwerbstätigkeit gewinnen!

Andrea P. (*1971), mehrere abgeschlossenen Ausbildungen

Monika Brückl

Ich bin Angestellte, verdiene ordentlich und werde in 3 Jahren in Rente gehen - so Gott will. Wenn heute bereits ein bedingungsloses Grundeinkommen existieren würde, würde ich auf jeden Fall weiterarbeiten bis zum Schluss und mir mit dem zusätzlichen Geld meinen Traum von einem nagelneuen Wohnmobil erfüllen.

Wenn ich allerdings dieses Grundeinkommen schon in meiner Jugend gehabt hätte, dann hätte ich damals Philosophie und Psychologie studiert und wäre heute in meinem Wunschberuf tätig.

Ich finde es sehr schade, dass bei uns einfachen Bürgern die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens noch völlig unbekannt ist. Wäre ich nicht zufällig im Internet über dieses Thema gestolpert, könnte ich mir ebenfalls keine Meinung zum Thema bilden. Ich wünsche mir, dass sich in dieser Beziehung baldmöglichst etwas ändert.

Monika Brückl (*1948), Industriekauffrau, Winterlingen

05 August 2006

Heinz Erismann

Vor über zwei Jahren entschied ich einen anderen Weg zu gehen. Geld zu haben war mir nicht mehr wichtig, dafür aber Zeit zu haben. Das Leben bekam für mich einen anderen Sinn. Endlich konnte ich arbeiten, was ich mir schon lange wünschte. Fantastisch was für neue Perspektiven sich für mich öffneten. Ich glaube, dass ich jetzt mehr arbeite als früher, denn es macht mehr Spass und gibt volle Befriedigung. Verdienen tue ich zwar kaum, dafür machen meine Arbeiten Sinn. Bald sind meine Reserven aufgebraucht und es ist schwierig der Existenzangst zu entfliehen, aber ich bin sicher, dass sich demnächst eine neue Türe öffnen wird. Natürlich wäre ein gesichertes Grundeinkommen fantastisch, es würde noch mehr Energie freisetzen und machte mich ganz frei.

Heinz Erismann (*1952), Fotograf, Panarea Italien

Brigitte Schneider

Aus der Sicht einer IV-Rentnerin:

Für jene, die nichts auf der Seite haben, und die von dem Grundeinkommen von Fr. 2500 leben müssten, reicht dieses Geld nicht, um davon - auf die Dauer - immer alle Rechnungen zu bezahlen. Hier wäre es unmöglich, sich so "frei" zu fühlen, um Reisen zu unternehmen, eine Schule oder ein Geschäft zu gründen, usw. Daher müsste das Grundeinkommen zeitgemäss Fr. 3000 betragen, damit man nicht wieder von weiteren Institutionen abhängig ist, welche in der Not z.B. die hohe Zahnarztrechnung bezahlen müssten, die Heizkostenrechnung, oder gar einen Zustupf für Winterschuhe geben müssten (siehe EL-Bezüger, die hin und wieder eben genau solche Zustüpfe benötigen).

Ganz sicher würde ich aber auch - als IV-Rentnerin - mit einem Grundeinkommen besser dastehen, denn ich dürfte mich damit auf der Strasse draussen auch BEWEGEN, ohne jeweils von manchen Leuten schief oder missbilligend angeschaut zu werden.

Ich hätte es mit einem Grundeinkommen, welches für alle gleich gilt, viel einfacher, mir Wege in der Form einer Tätigkeit zu suchen, um langsam wieder zu gesunden. Weil dann - systembedingt - auch den Kranken weniger Steine in den Weg gelegt würden und somit auch enorme IV-Kosten gespart werden könnten.

Ansonsten würde ich mit einem Grundeinkommen ganz sicher ehrenamtliche Tätigkeiten ausführen. Ich wäre - weil ich mich ja wie jeder bestätigt fühlen möchte - besonders kreativ.

Brigitte Schneider, IV-Rentnerin, Basler Armutskonferenz von unten, Riehen

27 Juli 2006

Nicolas Hess

Ich gründe eine wandernde Schule, die praktische Techniken zur gemeinschaftlichen Naturerhaltung und Naturbewahrung vermittelt.

Nicolas Hess (*1967), Berlin

Kyra Richiger

Die Idee eines Grundeinkommens für alle Bürgerinnen und Bürger ist sehr klug und nach meiner Grundeinstellung machbar. Ich würde genau so weiter arbeiten wie ich es auch heute mache. Unterrichten und Beraten. Doch mit mehr Kraft. Denn heute brauche ich immer wieder Zeit und Kraft bei der Arbeitssuche, die eigentlich kaum ein Resultat ergibt. Ich hätte ein ruhigeres Leben und ich könnte auch einmal an einen Kongress fahren in ein anderes Land. Vielleicht könnte ich dort auch ein Referat z.B. über die Gesprächkultur in der Partnerschaft halten und dabei interessante Menschen kennen lernen. Wenn alle Menschen jeden Monat 2500 Franken bekommen würden, wäre die Welt ganz anderes gerichtet. Wir hätten mehr Zeit für uns, für mich selbst, für den Partner, für die nachbarschaftlichen Beziehungen und Freundschaften. Die Perspektive lässt mein Herz höher schlagen und ich hoffe sehr, dass wir uns das Leben besser einrichten werden. Der Sinn des Lebens erkennen und auch so ! handeln.

Kyra Richiger (*1954), Soz. Päd. / Psychologin, Rüschlikon

Katharina Wenger-Schott

auch in den schulferien für mein kind da sein können. mehr garten gestalten. mit menschen spazieren, ihnen zuhören, die pflanzen die ich sammle mit ihnen zu tinkturen, salben verarbeiten. heil werden. massieren. studieren und philosophieren. den vögeln zuhören und den wolken nachschauen. flechten und schnitzen, kochen, backen und essen. laufen der nase nach. spielen, träumen, schwimmen. abfall aufsammeln. menschen in den tod begleiten. menschen umarmen, halten.

katharina wenger-schott (*1965), med. sekretärin, bern

15 Juli 2006

Andrea Müller

Ein garantiertes Einkommen wäre sehr befreiend und auch beruhigend. Die zurzeit monatlich festgesetzte Anzahl von fehlgeschlagenen Arbeitsbemühungen, würde sofort entfallen. Automatisch käme mehr positive Energie frei, da keine erbärmlichen Absagen mehr ins Haus flattern.

Was ich machen würde?
- auf Reisen gehen...
- ein Dojo eröffnen um Karate zu unterrichten
- mein Wissen über Heilkräuteranbau vertiefen
- einen Freeshop (=Gratisladen) betreiben
- Krimi schreiben
- Weidenkörbe flechten
Mit meinen Kindern spielen und lachen tue ich sowieso.

Andrea Müller (*1966), Familienfrau, kaufm. Angestellte (ausgesteuert), Schüpfen CH

14 Juli 2006

Joel Weibel

Ich wollte zwar schon immer ein Millionärserbe sein, der sich nicht um sein finanzielles Auskommen kümmern muss, aber ein Grundeinkommen von Fr 2500.- wäre auch Ok. Im Moment lebe ich mit ca. Fr. 2200.- pro Monat. Ich studiere und arbeite zu 40%. Das Grundeinkommen würde also meinen Lebensstandard erhöhen. Ich würde natürlich sofort den Job künden und mich stärker um mein Studium kümmern. Die 6-Tage-Woche wäre endgültig passé, was für mich ein riesiges Stück an zusätzlicher Lebensqualität bedeuten würde. Ich könnte mich auf meine Träume konzentrieren und die meisten davon auch verwirklichen. Man stelle sich 3 Monate Semesterferien vor, ohne arbeiten gehen zu müssen. Schon das allein ein Traum. Ich wills nicht allzu lang machen, es würden mir noch tausend Sachen einfallen, aber eines würde ich ganz sicher tun: Ich würde mehr Zeit mit Lesen und Schreiben verbringen anstatt mit gewöhnlicher Arbeit.

Joel Weibel (*1982), Student, Bern

07 Juli 2006

Andreas Fröhlich

Ich würde alles genauso weiter machen wie bisher, allein der kleine schwarze Fleck der Angst, dass dies irgendwann nicht mehr reicht, wäre verschwunden.

Andreas Fröhlich ("1972), Studen und Informatiker

Ana Maria Ravines de Schur

Vielleicht würde ich endlich Zeit haben, um einige schöne Bildhauereien zu gestalten. Auch würde ich viel Zeit mit Kinder verbringen, wobei ich begeistert wäre zu sehen, wie die Kinder die Welt gestalten durch die Kunst.

Ana Maria Ravines de Schur (*1964), Mutter, Pädagogin und Künstlerin, USA

06 Juli 2006

Alec Gagneux

Ich würde wohl das Gleiche tun, was ich heute schon mache - mich für mehr Fairness einsetzen.
Warum? - Weil ich im Moment materiell so leben kann, wie wenn ich ein Grundeinkommen hätte. Wenn allerdings das Grundeinkommen für alle existieren würde, dann wäre ich wahrscheinlich bezüglich meinem heutigen Engagement so ziemlich arbeitslos - wie schön - dies ist genau das ziel von www.fairCH.ch

Alec Gagneux (*1959), Entwicklungs-Dialoger, Brugg

Petra Jakovac

Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde mein alltägliches Leben endlich entzerren. Wir sind 2 vollzeitarbeitende Eltern mit einem 5jährigen Sohn. Mein Tagesablauf besteht nur noch aus Hetzte und Hektik, um Kind, Haushalt und Beruf irgendwie mehr schlecht als recht unter einen Hut zu bekommen. Ständig ist man am Organisieren und Umorganisieren. Wenn auch nur der kleinste Zwischenfall passiert fällt der ganze sorgfältig organisierte Tageablauf in sich zusammen. Mein Tag müsste eigentlich 48 Stunden statt 24 haben, um alles so hin zu bekommen, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Mit einem Grundeinkommen hätte ich sowohl mehr Zeit für mein Kind (weil die Verpflichtung zum ganztätigen Geldverdienen wegfiele) als auch für mich selbst. Ich könnte mehr mit unserem Sohn unternehmen, mehr mit ihm spielen, mehr mit ihm reden und diskutieren, mehr Dinge in Ruhe erklären und zeigen. Ich könnte z.B. auch 2 seit Jahren nötige, aber immer wieder aufgeschobene Operationen endlich machen lassen. Ich könnte meine Vollzeitarbeit entweder auf Teilzeit reduzierien, oder mit etwas Glück in Ruhe nach einer Arbeit suchen, die mir besser entspricht und bei der ich mich besser einbringen kann und zufriedener bin. Ich könnte kreativer, freier, zufriedener sein. Kein Gehetze mehr, sondern ein lebenswertes Leben bei dem nichts mehr zu kurz kommt, weil einem vor lauter Verpflichtungen die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Ich könnte mein angefangenes Buchprojekt zuende bringen. Ich könnte mich engagieren für mehr und bessere Kinderbetreuung (von 0-6 Jahren), die bei uns nie ausreichend vorhanden ist (sei es weil es keine Plätze gibt, oder die angebotenen Betreuungszeiten für Vollzeitarbeitende zu kurz sind). Ich würde mich auch für bessere Qualität der Schulen (z.B. Ganztagsschulen) einsetzen - es braucht eine Reform unseres Schulsystems, das sich inzwischen selbst überlebt hat. Zudem würde ich mich wieder mit Wonne meinem Hobby, den Sprachen, zuwenden.

Petra Jakovac (*1969), Financial Advisor, München

27 Juni 2006

Susanne Wohlwender

In Indien in einem Ashram leben
In Schottland an einem Buch schreiben
In Afrika Jugendprojekte begleiten
In der Schweiz Alzheimerpatienten pflegen

Dazwischen jedesmal ein paar Monate Pause...

Susanne Wohlwender

> danke für ihre antwort.
> und was arbeiten sie ohne grundeinkommen?

Ohne Grundeinkommen ist ja Existenz nicht möglich...
Haushalt und Kinderbetreuung, sogenanntes Arbeiten ohne Gehalt, wird
ja irgendwie von irgendwem bezahlt - jedenfalls in der Schweiz.
Ausserdem liegt ein wenig Geld auf der Bank, welches für mich arbeitet.

> und was würden sie nicht mehr tun, wenn für ihr einkommen gesorgt wäre?

Keine Arbeit für Entgelt mehr annehmen. Projektbezogen arbeiten und
Routine vermeiden.

23 Juni 2006

Oliver Kielmayer

Ich würde dasselbe tun wie bereits jetzt; irgendetwas muss man ja machen! Da es sich nicht um einen grossen Betrag handeln würde, fallen Antworten wie Ferien machen ja leider weg. Ein Grundeinkommen für alle wäre auf jeden Fall ein unserer Gesellschaft angemessenes und würdiges Modell. Wozu haben wir schliesslich alles durchrationalisiert und -perfektioniert? Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist für mich ein Grundrecht und es kann nicht falsch sein, in einer monetarisierten Gesellschaft dieses Grundrecht auf eine entsprechende Art und Weise sicherzustellen.

Oliver Kielmayer (*1970), Kurator, Zürich

13 Juni 2006

Florian Konnertz

Dasselbe wie jetzt auch: Bücher über ebay verkaufen und ein Unternehmen aufbauen. Weil ich spüre, daß ich mit viel Geld, mehr meinen Idealen entsprechend handeln kann.

Florian Konnertz (*1972), Dipl.Informatiker gelernt; ausübend: Buchhändler, Augsburg

12 Juni 2006

Michael Arntz

A) Wunderwunderschöne Bücher machen
B) Die größte Primzahl finden
C) Sonnenuhren bauen
D) Höchst effiziente Software entwickeln
E) Mit Pferden sprechen
F) Dokumentarfilme drehen
G) Forschen
H) Meinem Nachbarn das Haus umbauen
I) Schwimmteiche anlegen
J) Mensch werden

Michael Arntz (*1965), Grafikdesigner

Ulrich Tietjen

Nachhilfelehrer für Förderschüler in allen Fächern!Tietjen

Ulrich Tietjen

Werner Rölling

1. Würde Ich meinen 11-jährigen Sohn weniger mit seinen Hausaufgaben quälen, da für seine materielle Zukunft gesorgt wäre. Vielleicht würde er später im Leben freiwillig lernen.

2. Meine Vorwürfe gegenüber meiner (jetzt arbeitslosen) Frau wegen mangelndem Beitrag zum Familieneinkommen wären gegenstandslos.

3. Einige Wochen Urlaub

4. 20-(statt-40)-Stunden-Woche im jetztigen Job

5. mehr soziales Engagement


Werner Rölling (*1961), IT-Angestellter, Berlin

08 Juni 2006

Ursula Jegen

Artgerechte Pferdehaltung und deren Aufzucht. Bei einem liebevollen Umgang können wir Menschen viel von den Pferden lernen und uns an ihrer Schönheit und ihrem edlen Wesen erfreuen. - Eine Therapie für die Gesellschaft.

Ursula Jegen

Bensy Becker

Ich würde meine Ausbildung als Erzieherin beenden und in diesem Job auch lange arbeiten wollen. Mein Traum ist eine eigene kleine Wohngruppe für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche zu gründen. Auf dem Weg dahin, würde ein Grundeinkommen meine Lebenshaltungskosten sichern, sodass ich mich auf meine Arbeit konzentrieren könnte.

Bensy Becker, Erzieherin, Witten

Gabriel Schunck

Das bedingungslose Grundeinkommen, so wie Götz Werner es propagiert, würde mir auf dem Weg hin zur selbständigen Arbeit natürlich das Leben erleichtern. Jedem Menschen ermöglicht diese Form der staatlichen Subventionierung die Verwirklichung seiner beruflichen Träume, unabhängig von den persönlichen finanziellen Möglichkeiten und Arbeitsmarkt abhängigen Gegebenheiten. In meinem Fall wäre das der Aufbau einer Kunst-Theaterwerkstatt in welcher ich und andere Künstler mit Schülern und Studenten im weitesten Sinne kunsttherapeutisch arbeiten würden.


Gabriel Schunck, Student der Theaterpädagogik, Witten

Daniela Schwarz

Ich würde mich gut als Springer eignen, könnte also "aushelfen" bei Urlaub/Krankheit etc. Ansonsten würde ich meine jetztigen ehrenamtlichen Tätigkeiten fortführen. Ich betreue alte Damen von 70-90 Jahren, habe aber auch eine integrative Krabbelgruppe und tausche und verteile mit Freunden Zeug und Trödel... Das würde ich gerne ausweiten, weil es mir Spass macht, wenn Dinge noch einen besseren Platz finden als den Müllhaufen...!

Daniela Schwarz, Dipl. Sozialpädagogin

04 Juni 2006

Raphael Kokott

Als erstes erforsche ich die Schnittmenge zwischen den Kunstbegriffen von J. Beuys und A. Warhol! Danach sehe ich weiter....

Raphael Kokott (*1980), Student, Witten

Anne Paula Heymann

Keinen Müll mehr und auf allen Ebenen Recycling machen.

Anne Paula Heymann (*1985), Cleaner

Friedrich Fuhr

Ich würde als Sprachtherapeut arbeiten. Mein Wissen und meine Erfahrung mit schwierigen Lebenssituationen würde ich in der Beratung für Kinder und Jugendliche einbringen.

Friedrich Fuhr (*1970), Logopäde (in Ausbildung), Mannheim

31 Mai 2006

Michael Musil

Ein leistungsloses Grundeinkommen würde mir die Möglichkeiten eröffnen den Einsatz für unterdrückte Informationen zu intensivieren. Zukunftstechnologien, Neue Germanische Medizin und die Freiwirtschaft nach Silvio Gesell sind die Schlüsselfunktionen unsere Gesellschaft zu befreien. Diese Themen sind in den Mainstreammedien die am besten Verschwiegenen. Ich würde mich noch intensiver unserem Bürgergeldmodell widmen, in dem wir seit 3 Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen bezahlen. Look at www.tauschring-ww.de

Michael Musil (*1947), Betriebswirt o.A., Montabaur

30 Mai 2006

Simone Bretscher

Die Geldsorgen wären vergessen und ich könnte mehr Zeit mit meinem Partner und unserem kleinen Sohn verbringen. Meine 50%-Job würde ich weiterhin machen, aber viel entspannter. Man könnte sich auch mal was leisten, was momentan nicht drinliegt, mal einen Ausflug machen zum Beispiel. Ausserdem müsste ich keine Zahlungen aufschieben, weils sonst einfach nicht reichen würde. Das wäre ein herrliches Gefühl!

Simone Bretscher (*1976), Raumpflegerin

29 Mai 2006

Gisela Egli-Zemp

Ich gebe Musikunterricht, was aber nicht zum Leben reicht. Bin geschieden, habe mehrere Kinder aufgezogen, die jetzt erwachsen sind, aber auch nicht so viel verdienen, dass sie mich mitfinanzieren könnten. Deshalb
bekommen ich Sozialhilfe. Das reicht zum Überleben. Es werden mir
auch die Krankenkasse und der Zahnarzt bezahlt. Aber wenn Dinge kaputt
gehen, kann ich sie nicht reparieren lassen oder ersetzen. Bei meiner Armbanduhr ist der Einstellknopf kaputt, beim Digital-Klavier ist die Tastatur so abgenutzt, dass es beim Spielen klackende Geräusche gibt. Ein Austausch der Klaviatur ist für mich unbezahlbar. Mein billiger PC-Drucker verschlingt zu viel teure Tinte. Ein Laserdrucker ist für mich nicht erschwinglich. Ein Auto habe ich nicht. So kann ich auch nicht den
günstigsten Angeboten nachreisen. In meinem Altbau (Miete
300.- monatlich) gäbe es ständig dies und das zu reparieren. Hätte ich das Grundeinkommen, könnte ich auf solche Reparaturen und Anschaffungen hin sparen. Manche Leute leisten sich trotz fehlendem Geld alles mögliche. Die Privatschulden in der Schweiz sind hoch. Es wurden also Waren geliefert und Arbeiten ausgeführt, die aber nicht bezahlt wurden. Was nützt das der Wirtschaft? Wenn die Leute nichts haben, können sie nichts ausgeben. Und die Reichen verfügen über so viel Geld, dass sie es gar nicht alles ausgeben können. Sie blockieren Geld, das der Wirtschaft fehlt.
Ist es überhaupt mit der Menschenwürde vereinbar, wenn Menschen, die
"Pech" hatten, auf Jahre hinaus oder sogar für den Rest ihres Lebens
Gefangene sind in der Geldknappheit? Die Gefangenen hinter Gittern werden
auch gefüttert und ärztlich versorgt, mit TV unterhalten und
abgelenkt. Aber Freiheit gibt's nicht mehr. Für uns Arme draußen auch
nicht. Nur, dass die Gitterstäbe nicht sichtbar sind. Aber es ist eine Gefangenschaft. Wofür?

Gisela Egli-Zemp (*1950), Hausfrau und gibt Privat-Musikunterricht, Trasadingen

20 Mai 2006

Peter Rastetter

Ich würde auf alle Fälle so lange weiter arbeiten bis es nicht mehr geht. In der Beschäftigung finde ich meine Bestätigung, lerne und erfahre ich, knüpfe soziale und wirtschaftliche Kontakte. Zudem halte ich Müßiggang (siehe auch Jugenarbeitslosigkeit ) immer noch als den Anfang aller Laster - nur die wenigstens Menschen können sich sinnvoll beschäftigen. Ein BGE würde mir allerdings in auftragsschwachen Zeiten und vor allem momentan durch krankheitsbedingte Beeinträchtigung den enormen kraftraubenden Druck nehmen, wirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen, ohne fürchten zu müssen, unverschuldet in die Pleite zu schleudern und dafür ein Leben lang diskreditiert zu werden.

Peter Rastetter (*1954), Globaler Dokumententransporter, München

Jutta Thiele

Ich bin jetzt, sozusagen am Ende meines beruflichen Lebens auf Hartz IV "gesunken", aber ich empfinde diesen Zustand an sich nicht so schrecklich. Als ehemalige Lehrerin arbeite ich in einer Grundschule als Lesepatin und in einer anderen Initiative unterrichte ich Frauen in deutscher Sprache, beides ehrenamtlich. Es macht mir viel Spaß und wenn ich nicht das Jobcenter im nacken hätte, wäre das noch besser und ich könnte noch mehr in der Richtung leisten. Ich würde gerne noch Jugendliche betreuen, die mit ihrem Elternhaus nicht ganz klar kommen oder so etwas ähnliches. Die Idee vom Grundeinkommen finde ich ganz prima!

Jutta Thiele (*1947), Diplom-Lehrerin, Berlin

18 Mai 2006

Markus Notter

Freie Menschen brauchen ein bedingungsloses Grundeinkommen

Moderne Menschen sind global. Sie denken global, reisen global, kaufen global ein. Eine grosse Auswahl. Von diesem und jenem. Nach Lust und Laune. Freie Menschen. Und in der Arbeitswelt? Wir sind nirgends so gefangen, wie in unserer Arbeitswelt. Es erwachen Ideen, Hoffnungen, Wünsche. Veränderungwünsche.

Im Glücksfall fliessen diese in die aktuelle Arbeit ein. Möglicherweise passen sie aber nicht zur aktuellen Arbeit. Nicht selten entstehen daraus Unstimmigkeiten, Konflikte, Grabenkämpfe, Mobbingvorwürfe. Die positiven Ideen, Hoffnungen, Wünsche werden überschüttet von Ärger und Verdrossenheit. Gegen die Menschen am Arbeitsplatz.

Die Ideen, Hoffnungen und Wünsche werden als unrealistisch erlebt. Verstärkt wird dieses Gefühl noch durch die Tatsache, dass in Zeiten grosser Erwerbslosigkeit nur wenig Bewegung stattfindet. Dieser Bewegungsmangel ist bei der Besetzung von Stellen wie auch bei der Planung von Zukunftsschritten zu beobachten. Die sicher scheinende Variante wird bevorzugt.

Menschen bleiben am Arbeitsplatz, obwohl sie sich nicht mehr wohl fühlen und neue Dinge ausprobieren möchten. Zum Nachteil für sie persönlich wie auch für die ganze Gesellschaft werden so Freude und Energie, Innovationspotential an der Entfaltung gehindert. Ein erschreckender Umstand, welcher sich nicht nur in einer Lähmung in der Arbeitswelt auswirkt sondern auch in einer Zunahme von psychischen und körperlichen Leiden.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Beitrag zur Befreiung der Menschen am Arbeitsplatz. Für diejenigen, die es sich dadurch erlauben können zu gehen, wie auch für diejenigen, welche bleiben wollen.

Markus Notter-Binder ("1966), Konfliktberater - Coach - Team- & Organisationsentwickler, Urnäsch

16 Mai 2006

Adriana Colonello

...wenn ich könnte, würde ich mich für die Landschaft einsetzen, Landschaftsräume erhalten -auch in der Umgebung von Städten. Vor allem der Übergang von bewohnten Gebieten zu der Natur würde ich gerne im Auge halten und dafür Aufmerksamkeit wecken. Je nachdem würde ich auch mit anderen Interessierten einen Bio-Bauernhof bewirtschaften.

Adriana Colonello, Basel

09 Mai 2006

Sascha Giger

Nach einem Retreat die ausgewählten Projekte realisieren...

Sascha Giger (*1974), Informatiker, Sternenberg

08 Mai 2006

Martin Rudolf

dank meiner "lebenserfahrung" hätte ich heute viel zu tun, wenn für mein einkommen gesorgt wäre. sei dies im sozialen bereich, in der landwirtschaft, bei krankheiten etc. was ich mir sehr gut vorstellen kann: wir alle hätten viel weniger ängste! hätten wir keine lebensängste wären wir auch viel weniger krank. es gäbe hoffentlich auch weniger neid auf dieser erde. zusätzliches geld kann ja jeder "machen", aber er muss nicht. der materialismus wird ja nicht total verschwinden, er wird aber stark an kraft verlieren, wir werden ihm viel weniger energie zuführen als heute.


Martin Rudolf (*1950), Schweiz

04 Mai 2006

Karl-Heinz Walk

Wer seit 25 Jahren freiberuflich arbeitet, ist es gewohnt, dass es mal viel, mal weniger bezahlte Arbeit gibt. Ein Grundeinkommen würde ich begrüssen, weil es mir erlauben würde, in viel stärkerem Masse meine eigenen Ideen umsetzen. Anstatt mit einem Auge immer nach neuen Aufträgen zu schielen, würde ich konsequenter meine eigenen Projekte verfolgen und zwar nicht nur im Bereich der Software-Entwicklung, sondern auch in sozialen Bereichen, z. B. als kostenloser Berater bei Entwicklungshilfe-Projekten oder der weltweiten Armutsbekämpfung mit Mikrokrediten.

Um meinen Horizont zu erweitern, würde ich auch gerne wieder ein paar Semester studieren oder meine Spanischkenntnisse vertiefen. Letztlich würde aber auch dies wieder in neuen - bezahlt oder unbezahlten - Tätigkeiten zum Einsatz kommen.

Noch eine Anmerkung zur Finanzierung: Ich denke, dass das Modell (nach Prof. Götz Werner) der massiven Komsumbesteuerung (50% Mehrwertsteuer) bei gleichzeitiger Nichtbesteurung jeweder Art von Einkommen das geeignetste ist. Ich habe es immer als Ungerecht empfunden, dass Mehrleistung durch eine progressive Besteuerung bestraft wird. Ich bin überzeugt, dass ein derartiges Steuermodell grosse produktive und kreative Ideen freisetzen würde.

Karl-Heinz Walk (*1952),Software-Entwickler, freiberuflich

01 Mai 2006

M. Friedrich Fissler

Ich würde gerne arbeiten. Zwar nicht ständig täglich 12-14 Stunden, so wie z.Zt. und dies an 6 Tagen in der Woche. Dabei seit 1986 ingesamt nur 2 Wochen Urlaub. Ständig die Angst im Nacken, dass der Umsatz zu gering ausfällt und damit der erwirtschaftete Rohertrag nicht mal ausreicht um Kosten abzudecken.
Eine bedingungsloses Grundeinkommen würde diese Ängste beseitigen und die Freude an der Arbeit als solche wiederbringen. So kommt jeden Tag die Frage warum man das tut. Ob es nicht doch besser wäre Arbeitslosengeld zu beantragen.

M. Friedrich Fissler (*1948), selbstständig, Stuttgart

Frank Hoffmann

Ich würde mich faul auf die Haut legen und mir das gebratene Hähnchen direkt in den Mund fliegen lassen.....um dann festzustellen, dass dauerhafter Müssiggang direkt in die Krise führt. Ohne Arbeit kein Genuss, ohne ying kein yang.......

Frank Hoffmann (*1967), EDV-Dienstleister

28 April 2006

Barbara Kümel

ich hätte einen tausender mehr im monat als jetzt! wow! fette zeiten! meine kleine bühne tulipan mit monatlichen figurentheateraufführungen und märchenmalstunden wie es jetzt ist mal so richtig auf vordermann bringen - baulich, organisatorisch, gestalterisch ... mein atelier im gundeldinger feld vernünftig, praktisch, künstlerisch, schlau ausbauen, juhui!! - mitspieler einbeziehen!! - das wird ein bijuhui im gundeli! es gäbe dann kultur auch für fremmdsprachige kinder! - frühintegrativ! - und auch meine baumführungen, exkursionen, vorträge und das baumfest gediegener gestalten! - und irgendwann demnächst müssen die löchrigen schuhe ersetzt werden, aber solang mir die butter aufm brot fehlt ...

kümel barbara (*1959), baumkundige künstlerin, basel

26 April 2006

Thomas Weisgerber

Was für eine (un?!)-vorstellbare Möglichkeit: Ein von Existenz-Angst befreites Leben!

Ich bin verheiratet, Vater zweier junger Kinder(2+6 Jahre), meine Frau ist (wieder) voll berufstätig (selbständig) und ich bin gerade dabei - neben der Betreuung meiner Kinder - meine vor 9 Monaten gegründetete Sprachschule zu betreiben und weiter auszubauen.

Was würde sich durch ein BGE für mich und meine Familie ändern ?

Ich könnte meine Frau davon überzeugen, noch einmal für die Geburt eines dritten (von mir sehr gewünschten) Kindes ihre Praxis für eine Weile zu verlassen. Und Sie würde es tun, weil es uns mit einem BGE nicht wieder an den Rand des wirtschaftlichen Bankrottes führen würde.

Beim Aufbau meiner Sprachschule müsste ich nicht jedem Kunden mit Existenz-Angst im Bauch gegenüber treten und um ihn kämpfen.

Ich könnte das Ausstrahlen was wirklich zählt: Mir macht es Spaß Englisch zu lehren und es würde mich freuen, wenn ich es für dich(Kunde) + mit dir(Kunde) tun könnte. Und es wäre absolut O.K. wenn du es nicht möchtest.

Ich könnte mir die Zeit + volle Aufmerksamkeit für meine Kinder nehmen, die Sie berechtigter Weise von mir fordern, ohne dabei (Existenz-)Angst oder ein schlechtes Gewissen zu spüren. Ich könnte mit ganzem Herzen der Vater sein, den sie (wie alle Kinder dieser Welt) verdienen.

Ich könnte meine Freundschaften pflegen, sozial benachteiligte Kinder unterrichten ohne dafür Geld zu verlangen, mich gesellschaftlich/politisch engagieren für eine sozialere + gerechtere Welt, endlich regelmäßig Gitarre spielen, komponieren, zeichnen, entwerfen, schreiben, basteln, bauen, im Garten arbeiten, lesen, schauspielern, Urlaub machen, faulenzen, neue Sprachen lernen... etc., kurz und gut: all das tun, was in mir steckt und das Leben lieben + leben mit den Menschen die ich liebe und die mir etwas bedeuten.

Was für ein Traum, was für eine Hoffnung!

Hätte ich den berühmten einen Wunsch frei, würde er lauten: Lasst diesen Traum Wirklichkeit werden, für alle!!


Thomas Weisgerber (*1961), Inhaber einer Sprachschule + Englisch-Dozent, Kaiserslautern

19 April 2006

Heini Weber

Ich als hauptsächlich durch Steuergelder finanzierter Erdling würde endlich etwas mehr verdienen als bisher, das heisst, ich könnte mich mehr auf das wesentliche konzentrieren und nicht mehr soviel energieraubende Nebenk(r)ämpfe austragen. Ich würde euch mit doppelt sovielen Projekten bombardieren und dies für alle zahlbar bis teilweise gratis.
Mein Zahnarzt hätte Freude, dass er mich endlich wieder einmal updaten könnte und mein Automechaniker noch mehr, weil ich ihm keine Fragen mehr stellen würde, wie ich dieses oder jenes selber flicken kann. Schliesslich könnte ich mein erklärtes Ziel, bis zum Pensionierungsalter 2500.- im Monat zu verdienen als Sieg verbuchen und mir später dann mal sogar den Staatssarg durch einen Aufpreis mit rotem Samt auspolstern lassen kann.

Heini Weber (*1964), Theaterschaffender, Basel

16 April 2006

Beatrice Berner

Ich würde weiterhin 50% in der Sphinx Buchhandlung arbeiten, weil ich diese Arbeit liebe und ich würde weiterhin Bilder malen und Malkurse geben, weil ich auch das liebe, aber meine Finanzsituation wäre viel entspannter.

Beatrice Berner (*1958), Malerin / Buchhändlerin, Rheinfelden

Bernd Knabe

Für mich wäre das eine Absicherung "für-den-Fall-wenn", d.h. ich würde an meinem Leben nichts ändern, denke ich. Das Gefühl wäre schön, im Falle eines sozialen Abstiegs - Arbeitslosigkeit oder was auch immer - materiell überleben und mit Schwung nach was Neuem suchen zu können.

Bernd Knabe (*1951), Lehrer

14 April 2006

Joseph Canaillo

Vorerst würde ich meiner Halbtagstätigkeit im sozialen Bereich weiterhin nachgehen. Wie gehabt, weiter schreiben und malen und eine Theatertruppe haben, die aber - o wunder - finanziell überlebt (alle Schauspieler haben ja auch das Grundeinkommen!)
Außerdem würde ich eine neue Hose kaufen ohne in der Mitte des Monats schon wieder im Dispo zu stehen und darüber wieder Zinsen zu zahlen, etc. etc. Nicht länger mehr wäre ich Leibeigener der Geldsparkassen und jawohl, hier kommt Momo, auch der Zeitsparkassen.

Josef Canaillo, Social-Artist, Deutschland

Ursula Boesch



"...nicht arbeiten wäre für mich nicht die Lösung, weil arbeiten bringt schon auch Befriedigung..."

Ursula Boesch, arbeitet in der Gemeinschaftspraxis Biodynamische Psychologie, Basel

13 April 2006

Diese Karte erreichte uns aus Italien...

Norbert Reuter

Ich würde mich noch intensiver um meine Familie kümmern, noch intensiver mit meinem schwerbehinderten Sohn "arbeiten" und mich noch intensiver in der Behindertenhilfe engagieren. Das Grundeinkommen wäre für mich geradezu ein Segen, könnte ich mich doch noch mehr dem Studium der Anthroposophie widmen und mich sozial engagieren - ohne immer auf den Geldbeutel zu schauen. Zudem könnte ich mit meiner Frau endlich mal wieder ins Theater/Konzert gehen....wir könnten uns eine Hilfe leisten. Ja, das wäre schön.

Norbert Reuter (*1956), Altenpfleger z.Zt. Hausmann

12 April 2006

Benjam Hohlmann

Ich würde arbeiten, was ich arbeite - mich jedoch nicht mehr fragen, was kann ich arbeiten um Geld zu verdienen, um meine Arbeit zu finanzieren. Ich bin unendgeltlich bei IDEM tätig, helfe anderen jungen Menschen ihre Initiativideen zu verwirklichen, organisiere Jugendtagungen auf internationaler Ebene und Workcamps mit. Gebt mir genug Geld zum leben und ich kann frei atmend und voller Mut meiner Aufgabe gerecht werden, eine Menge für andere bewegen und mich gleichzeitig selbst entfalten.

Benjamin Hohlmann (*1983)

10 April 2006

Ruth Bamberg

"wir künstler könnten mit einem grundeinkommen zur abwechslung mal wieder kreativ sein, anstatt immer damit beschäftig zu sein "arbeit" zu erfinden, die bezahlt wird..."

himmel, das wär etwas!
ich denke, es würde mich unglaublich entlasten.

ich bin freischaffende künstlerin und mutter. mein mann ist
freischaffender musiker und vater. wir sind nicht angestellt, wir werden
gebucht dann und wann und bezahlt für den moment unseres erscheinens. im
allgemeinen werden wir nicht für proben, vorbereitung, recherche etc. bezahlt - also nicht für die arbeit bezahlt.

mein nebenjob ist, "arbeiten" zu erfinden, die allesamt
nützlich sind, die aber niemand mehr bezahlen kann, bzw. nur hin und
wieder, weil die öffentlichen und privatwirtschaftlichen kassen leer
sind und die ansicht herrscht, man müsse sparen, wo es am
wenigsten schmerzt - an kunst und kultur.

ich arbeite mal in der museumspädagogik, mal in der erwachsenenbildung
als trainerin, dozentin, im videostudio als operater,
technikerin, mache mal regie, mal projektleitung oder produktion, mal publiziere ich. Und manchmal und am liebsten mache ich viedeoinstallationen.

mit einem grundeinkommen könnte ich weitermachen wie immer, nur mit dem
unterschied, nachhaltiger und kontinuierlicher arbeiten zu können und
über mittel zu verfügen, die es mir erlaubten, mich weiter zu
bilden. hinzu käme, dass ich die möglichkeit hätte, mich meiner familie
zu widmen, wie es für uns alle gut wäre – und nicht nur dann, wenn es mal
passt.

wir künstler könnten mit einem grundeinkommen zur abwechslung mal wieder
kreativ sein, anstatt immer damit beschäftig zu sein "arbeit" zu
erfinden, die bezahlt wird. wir können gemeinsame projekte angehen und
tatsächlich kunst und kultur pflegen.

ich meine, mit einem grundeinkommen für alle sollte es für alle möglich
werden, das eigene potential zu entwickeln und den eigenen standpunkt
verändern zu können: weg vom abhängig angestellten steuerzahler und
bürger; hin zum unabhängigen mitgestalter der gesellschaft.

Ich denke, dass ein befreiterer geldfluss viele menschen entlasten würde und energie frei liesse, die sich wirschaftlich günstig bemerkbar macht. es würden mehr menschen mehr geld ausgeben. dann könnten andere mich auch öfter buchen, und ich könnte einen babysitter nicht nur finden, sondern auch bezahlen.

das wäre schon etwas.

Ruth Bamberg (*1961), Medienkünstlerin, Duisburg

04 April 2006

Thomas Bauer

...weiterhin Bilder malen - ohne finanzielle Sorgen.

Thomas Bauer (*1950), Kunstmaler, Basel

03 April 2006

Antworten im Haupteingang des unternehmen mitte

In den letzten Tagen hing im Haupteingang des unternehmen mitte ein grosses Plakat mit unserer Frage: "Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre".

Rasch füllt sich das Plakat mit über 70 spontanen Antworten: lustiges, ironisches, ernstes und tiefgründiges und auch ganz einfaches. Hier eine kleine Auswahl:

"Geschichtenerzählerin", "Meeresbiolog auf Hawai", "Möbeldesinger", "einen eigenen Buchladen", "Kinder und Jugendlichen beim lernen begleiten, viel lesen und schreiben + für den Fortbestand des bedingungslosen Grundeinkommens streiten", "Rikscha fahren", "Das gleiche wie jetzt: Kindergärtnerin", "Rosenzüchter", "Fährifrau", "Chirurg mit 20-Stunden-Woche", "Um die Welt segeln", "Reiseführer Verfasserin", "Jeden Tag etwas Neues", "Chai-Schop auf der Strasse (Gratis-Tee) betreiben", "...erstmal viel schlafen", "Heiraten + Kinder machen", "OK-Leiterin in einem Schulprojekt in einem 3. Welt-Land" und einer schrieb: "König der Schweiz" und zeichnete die Berge, die ja auch aussehen wie eine Krone....

Imanuel Witschi

Ich würde Klavierkonzerte geben (Jazz), Websites bauen, Server administrieren, Reisen.

Imanuel Witschi (*1975), Webprogrammierer, Zürich

Lisa Kaufmann

Ich würde mich wohl weiterhin mit Freude, aber mit bedeutend weniger Stress der Begleitung meiner beiden Kinder widmen - weniger Stress, weil für unser Grundeinkommen gesorgt wäre. Ausserdem würde ich mich wohl mit viel Elan dafür einsetzen, dass unsere wichtigste Ressource- die Natur erhalten bleibt.

Lisa Kaufmann (*1965), Sozialarbeiterin FH, Basel

Johannes Kretschmer

In verschiedenen Weisen würde ich versuchen die Augen von Menschen zu öffnen. Die meisten Menschen sehen heute nicht weiter als in ihrer nahen materiellen Umgebung. Das handeln von Jedermann hat aber Konsequenzen für Menschen und Verhältnisse über die ganze Welt. Deshalb sollte mehr Information zugänglich gemacht und auf alternative Wege hingewiesen werden.

Johannes Kretschmer (*1967), Stockholm

02 April 2006

Sophie und Andres Hausendorf

Tolle idee, das mit dem Grundeinkommen. Menschen ohne Arbeit sind ja oft
depressiv, leiden an mangelndem Selbstwert oder fühlen sich dedundant.
Der Mensch braucht Arbeit. Aber solche, zu der er ethisch stehen kann
und wobei er trotzdem genug verdient, um an dieser Gesellschaft
teilhaben zu können. Die Idee des Grundeinkommens überzeugt, weil sie
dem Menschen erlauben würde, Tätigkeiten nachzugehen, die unsere
Gesellschaft nicht mit Geld belohnt. Z.B. Zeit für die Erziehung der
eigenen Kinder zu haben, für die Begegnung mit Menschen in der Gemeinde,
für kreative Beschäftigungen, Entspannung und kulturelle Bedürfnisse.
Ich glaube, viele Menschen würden plötzlich einen Quantensprung machen,
da sie von der Diktatur des Geldmarktes befreit wären. Viele haben aber
auch verlernt zu sein wer sie sind und könnten nicht viel mit der Zeit
anfangen. Jedenfalls am Anfang nicht.
Die Folge wäre aber schließlich mehr Inovation, Kreativität, und Arbeit
für alle. Logisch, denn man würde ja nicht mehr produzieren um Geld zu
verdienen, sondern um Freude zu haben, dem Allgemeinwohl zu dienen und
etwas nützliches zu tun. - Mutige Idee.

Sophie und Andreas Hausendorf, Arlesheim

01 April 2006

Martin Gutsch

Martin Gutsch (*1977), werdender Waldorfschullehrer, Mannheim

Ich würde weiter machen wie bisher!!!
Mein Leben besteht nicht aus einem "Muss", sondern ich gestalte es so, dass ich in einem ständigen Geben und Nehmen mich bewege.

Martin Gutsch

31 März 2006

Lea Hosch

Lea Hosch (*1976), Cellistin und Cellolehrerin, Basel

Das bedingungslose Grundeinkommen finde ich eine äusserst spannende Idee! Da ich meinen Traum zum Beruf machen konnte, bin ich schon sehr glücklich. Allerdings würde ich mir spontaner eine Auszeit nehmen für Rückzugs- und
Studien- und Erholungszwecken!

Lea Hosch

23 März 2006

Helga Preisner-Pantlia

Helga Preisner-Pantlia, Einzelhandels- und Bürokauffrau, seit 38 Jahren berufstätig
(*1953): „Ermöglichung zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung.“

Ein Grundeinkommen, gleich für ALLE, würde ich sehr begrüßen. Befreiung von Zwängen und Abhängikeiten. Enspanntes arbeiten in einem den Neigungen und Fähigkeiten entsprechend ausgewähltem Beruf und die Ermöglichung zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung, lernen und lehren im Gegenzug. Spirituelle Entwicklungsmöglichkeiten nutzen.
Durch die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten kann beliebig dazu verdient werden.
Wie aber würde sich die Volkswirtschaft entwickeln.

Helga Preisner-Pantlia

22 März 2006

Hauke Schmidt

Hauke Schmidt, Landschaftsgärtner: „…sehr verwahrloste Grünanlagen...“

Ich würde mich zum einen um einige z.T. sehr verwahrloste Grünanlagen in der Stadt kümmern! Zum anderen würde ich Kurse und Führungen zum Thema Garten/Natur anbieten. Im Frühjahr/Sommer wäre der Schwerpunkt auf der Arbeit im Freien, den Winter könnte ich mehr für Kurse und deren Vorbereitung nutzen. Dies würde sowohl meinem Beruf als Landschaftsgärtner als auch meinem fast abgeschlossenem Studium zum Berufsschullehrer für Gärtner sehr schön entsprechen.

Hauke Schmidt

20 März 2006

Wilfried Michalski

Wilfried Michalski, Töpfer (*1944): „Ich denke, dass ich eher mehr als weniger "arbeiten" würde. Weil wesentlich effektiver!“

Was für eine schöne Frage, die mir da am ersten Frühlingstag des Jahres 2006 begegnet ist. Eine Frage, die mir natürlich auch sofort in den Sinn kam, als ich kurz zuvor das Gespräch mit Götz Werner und Benediktus Hardorp im "Bankspiegel" der GLS Bank gelesen hatte.
Ja, was würde ich arbeiten, wenn im Grundsätzlichen für das Nötigste gesorgt wäre?
Wenn ich mich nun, mit meinen nahezu 62 sonnigen Lenzen und einer über fünfundzwanzigjährigen Tätigkeit als Töpfer den in den letzten Jahren anvisierten ganz anderen Lebens- und Tätigkeitsfeldern zuwenden könnte ......ohne "Finanzstress"??? Ausgestattet mit einer minimalen Existenzsicherung, die eine grundlegende Lebens-und Handlungssouveränität gewährleistet!?

Ich denke, dass ich eher mehr als weniger "arbeiten" würde. Weil wesentlich effektiver! Denn die oftmals sehr negativen Einflüsse durch Ertragssorgen und Wirtschaftlichkeitserfordernisse am falschen Ort, wären nicht mehr da und es wäre ein größerer Freiraum für konstruktive "Einmischungen" vorhanden.
In meinem Fall sehen die "Einmischungen" zum einen so aus, dass mich alles sehr interessiert, was mit ProMotion, also "Werbung", für gute und sinnvolle Produkte und Projekte zu tun hat. Da wäre manches mit grundlegender Absicherung zügiger zu realisieren. Zum Beispiel ein Projekt für eine vernetzte FähigkeitenWirtschaft an dem ich gerade arbeite. ( Business mit den grauen Zellen : www.grey-dot.com )
Zum anderen würde ich noch etwas intensiver an einer kleinen Schriftenreihe mit Texten zum Zeitgeschehen arbeiten.
Es gäbe also sehr viel zu tun. Die Handlungsmöglichkeiten würden erweitert und könnten vielfältig genutzt werden.

Kurzum: Mit einem Grundeinkommen wäre mancher Flügelschlag aufwärts und vorwärts kräftiger.Von daher sei in konstruktiver Ergänzung zum bereits obengenannten GLS- Bankspiegel und seiner Überschrift "Das verkannte Paradies" der Ruf gewagt:
"Paradies now"!

Wilfried Michalski

07 März 2006

Nina M. Hug

Nina M. Hug, Basel, Grafikerin (1977*): „ … gegenseitig das Recht zum Leben geben.“

Ich habe in Basel visuelle Kommunikation studiert, und arbeite jetzt als Grafikerin.
Wenn für mein Grundeinkommen gesorgt wäre, würde ich dasselbe tun, allerdings wäre der Alltag entspannter.

Ich finde den Gedanken eines Grundeinkommens aus diesem Grunde richtig, weil jeder Mensch ein Recht auf Leben hat, und Leben ist in unserer Zeit unmittelbar verbunden mit Geld.

Ich sehe das Problem der heutigen Arbeitssituation darin, dass wir die Arbeit versklaven: Arbeit heisst nur noch Erwerbsarbeit. Man arbeitet für die Ferien, für das Haus, für Materie. Dass Arbeit an sich Erfüllung ist, wenn sie mit Begeisterung getan werden kann, geht mehr und mehr verloren. Arbeitslose Mitmenschen leiden aber gerade NICHT primär unter den materiellen Einschränkungen, sondern darunter, dass sie sich als Menschen dieser Gesellschaft nicht in die Gesellschaft einbringen können. Das zeigt doch, dass Arbeit viel mehr ist als reine Erwerbsarbeit. Sie gibt dem Menschen die Möglichkeit sich zu entfalten, sich einzubringen, sich nützlich zu machen.

Ich hoffe, dass der Gedanke des Grundeinkommens noch vielen Menschen einleuchtet, und dass wir uns gegenseitig das Recht zum Leben geben.

Nina M. Hug

04 März 2006

Werner Breimhorst

Werner Breimhorst, Freiburg: „Wissen wir eigentlich, was der Bedarf anderer ist?“

Also, was würde ich tun: Ich würde endlich meine Wochenend-, Feiertags- und Winterarbeit zu einer Teilzeitarbeit von ca. 2,5 Tagen die Woche aufwerten. Damit meine ich meine Arbeit für die Internetseite http://www.soziale-dreigliederung.de/ . Ich würde meine selbständige Gartenarbeit an zwei Tagen die Woche weitermachen, da ich gern draußen bin und sie zum Ausgleich brauche. Auch könnte ich hin und wieder künstlerisch tätig sein, denn ich hätte ja mehr Zeit.

Ergänzen möchte ich, dass mir ein ganz wichtiges Arbeitsgebiet vorschwebt: Was es bedeutet: Arbeiten für den Bedarf anderer? Wissen wir eigentlich, was der Bedarf anderer ist? Allenfalls vermuten wir es. Wir sehen es am Gewinn eines nachgefragten Produktes oder daran, dass es als Ladenhüter stehen bleibt. Diese Beurteilungsgrößen stehen aber am Ende des Produktionsprozesses, wenn bereits ein großer Leistungseinsatz erbracht und viel menschliche Arbeit und Material unter Umständen verschwendet wurde.
Die Arbeitsteilung wird immer weiter vorangebracht. Der Markt fügt die einzelnen Leistungsergebnisse nur mit großen Verlusten wieder zusammen. Wie auf dem Energiesektor noch viel Einsparung möglich ist, so auf dem Wirtschaftsfeld insgesamt durch assoziative Arbeit, durch eine Art "innere Kolonisation". Beteiligen Sie sich an "Runden Tischen" mit ihrer wirtschaftlichen Erfahrung, Zeit bekommen Sie ja.

Werner Breimhorst