31 März 2006

Lea Hosch

Lea Hosch (*1976), Cellistin und Cellolehrerin, Basel

Das bedingungslose Grundeinkommen finde ich eine äusserst spannende Idee! Da ich meinen Traum zum Beruf machen konnte, bin ich schon sehr glücklich. Allerdings würde ich mir spontaner eine Auszeit nehmen für Rückzugs- und
Studien- und Erholungszwecken!

Lea Hosch

23 März 2006

Helga Preisner-Pantlia

Helga Preisner-Pantlia, Einzelhandels- und Bürokauffrau, seit 38 Jahren berufstätig
(*1953): „Ermöglichung zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung.“

Ein Grundeinkommen, gleich für ALLE, würde ich sehr begrüßen. Befreiung von Zwängen und Abhängikeiten. Enspanntes arbeiten in einem den Neigungen und Fähigkeiten entsprechend ausgewähltem Beruf und die Ermöglichung zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung, lernen und lehren im Gegenzug. Spirituelle Entwicklungsmöglichkeiten nutzen.
Durch die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten kann beliebig dazu verdient werden.
Wie aber würde sich die Volkswirtschaft entwickeln.

Helga Preisner-Pantlia

22 März 2006

Hauke Schmidt

Hauke Schmidt, Landschaftsgärtner: „…sehr verwahrloste Grünanlagen...“

Ich würde mich zum einen um einige z.T. sehr verwahrloste Grünanlagen in der Stadt kümmern! Zum anderen würde ich Kurse und Führungen zum Thema Garten/Natur anbieten. Im Frühjahr/Sommer wäre der Schwerpunkt auf der Arbeit im Freien, den Winter könnte ich mehr für Kurse und deren Vorbereitung nutzen. Dies würde sowohl meinem Beruf als Landschaftsgärtner als auch meinem fast abgeschlossenem Studium zum Berufsschullehrer für Gärtner sehr schön entsprechen.

Hauke Schmidt

20 März 2006

Wilfried Michalski

Wilfried Michalski, Töpfer (*1944): „Ich denke, dass ich eher mehr als weniger "arbeiten" würde. Weil wesentlich effektiver!“

Was für eine schöne Frage, die mir da am ersten Frühlingstag des Jahres 2006 begegnet ist. Eine Frage, die mir natürlich auch sofort in den Sinn kam, als ich kurz zuvor das Gespräch mit Götz Werner und Benediktus Hardorp im "Bankspiegel" der GLS Bank gelesen hatte.
Ja, was würde ich arbeiten, wenn im Grundsätzlichen für das Nötigste gesorgt wäre?
Wenn ich mich nun, mit meinen nahezu 62 sonnigen Lenzen und einer über fünfundzwanzigjährigen Tätigkeit als Töpfer den in den letzten Jahren anvisierten ganz anderen Lebens- und Tätigkeitsfeldern zuwenden könnte ......ohne "Finanzstress"??? Ausgestattet mit einer minimalen Existenzsicherung, die eine grundlegende Lebens-und Handlungssouveränität gewährleistet!?

Ich denke, dass ich eher mehr als weniger "arbeiten" würde. Weil wesentlich effektiver! Denn die oftmals sehr negativen Einflüsse durch Ertragssorgen und Wirtschaftlichkeitserfordernisse am falschen Ort, wären nicht mehr da und es wäre ein größerer Freiraum für konstruktive "Einmischungen" vorhanden.
In meinem Fall sehen die "Einmischungen" zum einen so aus, dass mich alles sehr interessiert, was mit ProMotion, also "Werbung", für gute und sinnvolle Produkte und Projekte zu tun hat. Da wäre manches mit grundlegender Absicherung zügiger zu realisieren. Zum Beispiel ein Projekt für eine vernetzte FähigkeitenWirtschaft an dem ich gerade arbeite. ( Business mit den grauen Zellen : www.grey-dot.com )
Zum anderen würde ich noch etwas intensiver an einer kleinen Schriftenreihe mit Texten zum Zeitgeschehen arbeiten.
Es gäbe also sehr viel zu tun. Die Handlungsmöglichkeiten würden erweitert und könnten vielfältig genutzt werden.

Kurzum: Mit einem Grundeinkommen wäre mancher Flügelschlag aufwärts und vorwärts kräftiger.Von daher sei in konstruktiver Ergänzung zum bereits obengenannten GLS- Bankspiegel und seiner Überschrift "Das verkannte Paradies" der Ruf gewagt:
"Paradies now"!

Wilfried Michalski

07 März 2006

Nina M. Hug

Nina M. Hug, Basel, Grafikerin (1977*): „ … gegenseitig das Recht zum Leben geben.“

Ich habe in Basel visuelle Kommunikation studiert, und arbeite jetzt als Grafikerin.
Wenn für mein Grundeinkommen gesorgt wäre, würde ich dasselbe tun, allerdings wäre der Alltag entspannter.

Ich finde den Gedanken eines Grundeinkommens aus diesem Grunde richtig, weil jeder Mensch ein Recht auf Leben hat, und Leben ist in unserer Zeit unmittelbar verbunden mit Geld.

Ich sehe das Problem der heutigen Arbeitssituation darin, dass wir die Arbeit versklaven: Arbeit heisst nur noch Erwerbsarbeit. Man arbeitet für die Ferien, für das Haus, für Materie. Dass Arbeit an sich Erfüllung ist, wenn sie mit Begeisterung getan werden kann, geht mehr und mehr verloren. Arbeitslose Mitmenschen leiden aber gerade NICHT primär unter den materiellen Einschränkungen, sondern darunter, dass sie sich als Menschen dieser Gesellschaft nicht in die Gesellschaft einbringen können. Das zeigt doch, dass Arbeit viel mehr ist als reine Erwerbsarbeit. Sie gibt dem Menschen die Möglichkeit sich zu entfalten, sich einzubringen, sich nützlich zu machen.

Ich hoffe, dass der Gedanke des Grundeinkommens noch vielen Menschen einleuchtet, und dass wir uns gegenseitig das Recht zum Leben geben.

Nina M. Hug

04 März 2006

Werner Breimhorst

Werner Breimhorst, Freiburg: „Wissen wir eigentlich, was der Bedarf anderer ist?“

Also, was würde ich tun: Ich würde endlich meine Wochenend-, Feiertags- und Winterarbeit zu einer Teilzeitarbeit von ca. 2,5 Tagen die Woche aufwerten. Damit meine ich meine Arbeit für die Internetseite http://www.soziale-dreigliederung.de/ . Ich würde meine selbständige Gartenarbeit an zwei Tagen die Woche weitermachen, da ich gern draußen bin und sie zum Ausgleich brauche. Auch könnte ich hin und wieder künstlerisch tätig sein, denn ich hätte ja mehr Zeit.

Ergänzen möchte ich, dass mir ein ganz wichtiges Arbeitsgebiet vorschwebt: Was es bedeutet: Arbeiten für den Bedarf anderer? Wissen wir eigentlich, was der Bedarf anderer ist? Allenfalls vermuten wir es. Wir sehen es am Gewinn eines nachgefragten Produktes oder daran, dass es als Ladenhüter stehen bleibt. Diese Beurteilungsgrößen stehen aber am Ende des Produktionsprozesses, wenn bereits ein großer Leistungseinsatz erbracht und viel menschliche Arbeit und Material unter Umständen verschwendet wurde.
Die Arbeitsteilung wird immer weiter vorangebracht. Der Markt fügt die einzelnen Leistungsergebnisse nur mit großen Verlusten wieder zusammen. Wie auf dem Energiesektor noch viel Einsparung möglich ist, so auf dem Wirtschaftsfeld insgesamt durch assoziative Arbeit, durch eine Art "innere Kolonisation". Beteiligen Sie sich an "Runden Tischen" mit ihrer wirtschaftlichen Erfahrung, Zeit bekommen Sie ja.

Werner Breimhorst