15 Juli 2009

Albert Kälin

Hallo Sympatisanten und Wegbereiter

Falls ab dem Monat August 2009 mit einem Grundeinkommen gerechnet werden könnte, wäre ich bereit sofort mein Arbeitspensum zu Gunsten eines andern Mitarbeiters in unserem Unternehmen (Die Schweizerische Post Poststellen und Verkauf) zu reduzieren und zwar um 30 %.
Weiter würde ich diese Zeit für die Weiterbildung, Musik noch ein Blasinstrument lernen und gemeinnützige Arbeit in der Natur in der Schweiz einsetzen.

Albert Kälin (*1959), Kundenberater, Gross

Valerie Wildenmann

Ich würde in meinem Beruf vermutlich voll weiter arbeiten - höchstens um 2-3 Stunden reduzieren. Aber ich würde das Geld in eine Haushaltshilfe investieren, um die Nachmittage mit meinen Kindern verbringen zu können, da ich eine allein erziehende Mutter bin. Weiterhin würde ich Geld für meine Kinder zurücklegen. Aber da mein Beruf mir wichtig ist, würde ich daran nichts ändern wollen.

Valerie Wildenmann (*1977), Sonderschullehrerin, Offenburg

Sibylle Dapp

Das gleiche wie jetzt. Ich bin Yogalehrerin, Psychologin und habe mich auf Pranayama Techniken spezialisiert, diese fördern die verstecken Potenziale im Menschen, treiben zur Motivation an, stärken den Organismus, ist Honig fürs Gehirn, ist aufregend und ekstatisch. Die beste Burnout Prophylaxe die es gibt.

Sibylle Dapp (*1961), Yogalehrerin, Buchautorin, prakt. dipl. Psychologin, Basel

Nicole Friedli

Wir haben zwei Kleinkinder und ich arbeite 70% bei zwei Arbeitgebern im Sozialen Bereich. Zudem bin ich ehrenamtlich und spirituell tätig. Mein Mann arbeitet 50% und führt zudem eine kleine Schäferei im Nebenerwerb aus Leidenschaft und Herzblut;) Wir haben uns auch der Arterhaltung gefährdeter Nutztierrassen und Pflanzensorten verschrieben.

Mit einem Grundeinkommen müssten wir unsere Kinder nicht mehr fremdbetreuen lassen. Wir könnten unsere Ideen bezüglich Homeschooling und Selbstversorgung, sanfter Agro-Tourismus, Aus- und Weiterbildung für uns und andere, Vernetzung mit anderen umsetzen. Es würde uns erlauben, unser Potential in bisher wenig lukrativen Bereichen zu entwickeln. Es würde für uns Sicherheit und Freiheit zu gleich bedeuten. Welch erhebender Gedanke!

Nicole Friedli (*1981), Fachbereichsleiterin Administration, Helgisried

Friedericke Baumann

Ich würde all das tun, was ich jetzt auch tue - nur etwas anders verteilt und wesentlich entspannter. Derzeit arbeite ich für Geld offizielle 22 Stunden und mindestens praktische 40 Stunden pro Woche im gemeinnützigen Bereich, für mehr bezahlte Stunden oder mehr Mitarbeiter reicht das Geld nicht. Wenn ich auf meinen Lohn nicht so dringend angewiesen wäre, würde ich meine Arbeit ehrenamtlich tun und mit Sicherheit Mitstreiter finden, so dass die Last geteilt werden könnte - und ich für einige der vielen Dinge Zeit fände, die ich schon immer mal ausprobieren wollte: Etwas Gartenbau versuchen, Hühner halten, eine Frauengruppe in meinem Dorf gründen, Kostüme für den Kindergarten nähen, ein Sommercafe betreiben... und sicher auch ab und an einfach mal ausschlafen.

Friedericke Baumann

Birgit Entner

Ich würde Kräuter anbauen, so etwas wie einen Gnadenhof für alte Tiere einrichten und lauter schöne Sachen machen, wie z.B. malen, viel fotografieren, lesen etc. Ich habe das Problem, dass ich mir vorstelle, es geht nur auf der ganzen Welt so, nicht nur in der reichen Schweiz oder in Deutschland. 2500 Franken, das ist so viel, wie ich nie verdient habe und ich glaube, es ist utopisch. Ich will nicht mehr als andere haben. Ich finde Reichtum unethisch! Weil er immer auf der Armut anderer beruht. Wozu soll ich so viel Geld brauchen? Ich vermute, wir gehen alle noch immer davon aus, dass Geld glücklich macht. Wahr ist nur, dass es unglücklich macht, kein Geld zu haben und welches zu brauchen. Hier bei uns haben alle meine Freunde nur so viel, um jeweils über den Monat zu kommen. Kommt irgendwas ungeplantes dazwischen, ist es gleich die große Katastrophe. Keiner hat größere Rücklagen. Für meine jetzige Arbeit bleiben mir nach Steuer und Versicherungen ca. 1000 € auf der Hand. Davon muss ich zur Zeit den Unterhalt für meinen Sohn mitfinanzieren. Wenn ich das nicht müsste, wäre ich damit zufrieden. Aber das wichtigste ist für mich, mir unabhängig von den Zwängen des Geldverdienens aussuchen zu können, was ich zur Bereicherung der Welt beitragen möchte.

Birgit Entner (*1960), Grafikerin/Sozialpädagogin, Güstow

Reto Baumann

Ich würde die freiwerdende Zeit dafür nutzen, ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln, um damit mehr Geld verdienen zu können. Denn jeder Mensch strebt nach mehr!

Reto Baumann

Harald Hasler

Ich würde weiter arbeiten und das zusätzliche Geld in Leasingraten für ein teures Auto, Bier und Nutten investieren.

Harald Hasler (*1964), Gelegenheitsarbeiter, Schweiz

Daniela Bomatter

Ich würde die 2500 an die Kinder Spitäler Kantha Bopha (Beat Richner) weiterleiten, da ich mit meiner Berufstätigkeit genügend verdiene für meinen Lebensunterhalt.

Daniela Bomatter (*1959), Informatikerin

05 Juli 2009

Jojo Linder

Für mich wäre die Verteilung der Güter wichtig. Also diese Sachen die bei uns Weggeschmissen werden, könnten wo anders auf der Welt gut wieder gebraucht werden. Ausserdem Permakultur lernen und weitergeben. Auch Baubiologie wie z.b. der Bau eines Keltenhauses wäre eine schöne Arbeit, der ich dann sicher einfacher nachgehen kann.

Jojo Linder (*1984), Elekromonteur, Zürich

Christoph Krenn

Ich würde Musiker sein. Mit meiner Band herumtouren. Gemütliche Locations bespielen und mich ganz auf die Kunst konzentrieren.

Christoph Krenn

Eric Schönholz

Als Ingenieur stören mich die Forschungsfeindlichkeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen in den großen Firmen. Um ein Einkommen zu haben, bin ich gezwungen, für diese Firmen zu arbeiten. Ohne diese Bürde würde ich versuchen, meine eigenen Ideen zu verwirklichen, die bereits in meinem Kopf stecken, jedoch mangels Zeit sich einer wesentlichen Weiterentwicklung entziehen. Außerdem würde ich wieder Musik komponieren (den Äußerungen meiner Freunde zufolge, muss ich gut darin gewesen sein).
Als zusätzliche Bemerkung möchte ich hinzufügen: Es ist wirklich unglaublich, wieviele Ingenieure sich in den großen Firmen extrem unterfordert fühlen und schließlich resignieren, weil sie doch nichts ändern können. Ich spreche hier wirklich aus eigener langjährigen Erfahrung, und ich spreche auch hauptsächlich von den alten Industrien (Automobil, Maschinenbau) mit ihren eingefahrenen Strukturen. Ich wünsche, dass diese alten Industrien nicht länger von staatlicher Seite künstlich am Leben gehalten werden, da diese die Entwicklung der Gesellschaft behindern.

Eric Schönholz, Ingenieur, Berlin

Fabian Berger

Der Druck der Gesellschaft, arbeiten zu müssen, würde wegfallen.

Ich hätte keine Existenzängste mehr und könnte mich auf mein Studium konzentrieren. Daneben würde ich mir eine 50% Stelle suchen, um mein Einkommen aufzubessern. Der Lohn, für den ich arbeite, müsste nicht so hoch sein. Wenn ich so um die 5000.- Einkommen hätte, würde mir das reichen. Wahrscheinlich wäre die Familienplanung einfacher.

Wenn ich nicht mehr studieren würde, so hätte ich mehr Zeit für die Dinge im Leben, die immer zu kurz kommen. Sport, Freunde, Familie.
Arbeit wäre für mich in irgendeiner Form aber immer wichtig. Denn dadurch konstruiere ich mir eine persönliche Identität und sei es nur schon eine unentgeltliche Arbeit.

Momentan finanziere ich mein Studium mit einer Halbwaisenrente und Ergänzungsleistungen (EL).

Das würde wegfallen. Ich müsste nicht jedes Semester den bürokratischen Aufwand auf mich nehmen und eine Bestätigung der Ausgleichskasse schicken.
Ich müsste auch nicht immer der Ausgleichskasse angeben, wenn ich und wo arbeite. Weil ich 2/3 des Lohnes abgeben muss.

Nach dem Studium müsste ich nicht sofort auf Stellensuche gehen, sondern könnte mich mit Hilfe von Praktikums in die Arbeitswelt eingliedern lassen. Ich höhre immer wieder, wie Studierende aus geisteswissenschaftlichen Fakultäten dazu genötigt sind, für wenige Hundert Franken ein Vollzeitpraktikum zu absolvieren. Wie soll ich das finanzieren, wenn ich keine Halbwaisenrente mit EL bekomme? Paradox, dass ich dann, obwohl ich arbeite, zur Sozialhilfe müsste, nicht?

Fabian Berger (*1988), Studen Soziologie, Ebikon

Kathrin Zeddies

Es wäre eine Erleichterung, denn es ist unumstritten, dass die Menschen angstfreier, optimistischer, motivierter, psychisch und damit körperlich gesünder würden. Frustration macht handlungsmüde bzw. handlungsunfähig und psychisch krank. Die Lust am Leben, an der Gemeinschaft teilzunehmen, würde größer, der Hass auf den Nächsten reduziert. Der Kopf wäre freier für das Wesentliche, für das, was Leben ausmacht- Liebe, Familie, Kreativität, kritisches Hineinschauen in die Gesellschaft, neuer Aufschwung, neue Ideen, frische Gedanken aufatmen!!!
Was bleibt? Die Lust, etwas zu schaffen (Arbeitslust)
Was ändert sich? Die "da oben" würden Zähne fletschend protestieren und irgendwann dankbar sein, dass ihnen die Last genommen wurde. Sie würden anfangen, das Leben zu mögen! Zu viel Geld erträgt kein Mensch- es verbittert. Zu wenig übrigens auch!!! Wenn es schon Geld geben muss, dann gerecht verteilt!

Kathrin Zeddies (*1980), Studentin der Rehabilitationspsychologie, Berlin

Mathias Schweitzer

Meine Frau und ich könnten uns viel mehr um unsere heranwachsenden Kinder kümmern. Ich würde meine bezahlten Arbeitsstunden verkürzen und könnte unbezahlte Arbeit in der Familie und meinem familiären Umfeld leisten.
Makroökonomisch ist das Grundeinkommen ein riesiger Gewinn für unsere Gesellschaft. Es werden Zukunftswerte erschlossen, die derzeit völlig brach liegen und ungenutzt sind. Das Grundeinkommen richtig eingesetzt, ist ein Quantensprung in unserer Demokratie. Es wird Armut und erbärmliche, menschenunwürdige Anträge abschaffen. Das sollten wir uns alle vor Augen halten und im Namen unserer zukünftigen Generationen darum kämpfen. Dazu bedarf es jedoch eines Paradigmenwechsels im Denken Aller. Denn nicht die immer wieder bemühte Frage steht, können wir uns das leisten? Sondern die Frage, wollen wir uns das leisten? Eine parlamentarische Demokratie verursacht hohe Kosten, es würde auch billiger gehen. Aber wir wollen eine parlamentarische Demokratie, also finanzieren WIR diese auch. Genauso ist es mit einem Grundeinkommen. Wenn WIR es wollen, dann bezahlen WIR es auch. Lasst uns gemeinsam sehen, dass wir das Grundeinkommen in unserer Gesellschaft "hoffähig" machen und unsere Nachkommen nur noch aus Geschichten Hartz IV kennen.

Mathias Schweitzer (*1965), Fernmeldehandwerker, Halberstadt

Michel Steudler

Une personne saine de corps et d'esprit veut toujours travailler, agir, participer et laisser une trace positive.

Michel Steudler (*1936), instituteur et économiste, Wilderswil

Antje Oltersdorf

Ich würde nichts anderes tun, als jetzt auch! Menschen beraten, wie sie sich selbst besser kennen lernen und verstehen können, damit sie sich selbst erkennen und einander Freund sein können. Mein kleiner Beitrag... Habt einen sonnigen Tag.

Antje Oltersdorf

Ursula Lixfeld

Ganz sicher würde ich das selbe tun wie jetzt, aber mit dem guten Gefühl, Wohnung und Atelier behalten zu können. Seit mein Ex von einem Monat auf den anderen aufgehört hat, meinen Unterhalt zu bezahlen (das war meine einzige Sicherheit bisher), bin ich leider gezwungen, auf die sogenannte Grundsicherung zurückzugreifen, denn mit all meinen Fähigkeiten und Talenten bin ich nicht in der Lage, einen gesicherten und vor allem regelmäßigen Unterhalt zu erarbeiten. Das Schlimmste ist, daß man mir von Amts wegen nahe gelegt hat, in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Das würde bedeuten: Aufgabe des Ateliers, somit Aufgabe künstlerischer Arbeit und damit Verlust des mir wichtigsten Lebensinhaltes. Das Bedingungslose Grundeinkommen (noch in meiner Lebenszeit?) wäre wunderbar, zumal es Freiheit für schöpferisches Tun ohne demütigende Gänge zu Sozialeinrichtungen ermöglichen würde. Blockaden, ausgelöst durch entsprechende Ängste, könnten leichter aufgelöst werden und die Freude an der Arbeit wäre leichter wiederzufinden. Das gilt sicher nicht nur für mich. Wie viele Talente gehen unter bzw. werden erst gar nicht gefördert, weil die Kunst nach wie vor, und nicht ganz zu Unrecht, als brotlos angesehen wird. Die, die sich trauen, diesen Weg einzuschlagen, werden im notwendigen Broterwerb verschlissen. Wo soll dann noch die Energie herkommen, sich schöpferischer Arbeit ohne von außen auferlegte Zwänge zu widmen?

Ursula Lixfeld (*1937), Malerin, Illustratorin, Autorin, Rehhorst

Salome Wieland

2'500 Franken? Das wären 1'000 mehr als ich jetzt zur Verfügung habe. Ich arbeite nur 50% weil ich studieren, lesen und schreiben will. Weil ich leben will, weil mich so vieles interessiert. Mit einem Grundeinkommen würde ich weiterhin servieren gehen; ich liebe meine Arbeit und meine Stelle. Gleichzeitig könnte ich zB. mehr Gemüse kaufen und mehr Bücher.. Und produzieren: Hefte, Installationen, Vorträge.. Sogar eine Familie zu gründen läge dann drin...

Salome Wieland (*1983), Künstlerin und Serviceangestellte

Anja Beiz

Ich würde ohne Frage weiterhin heilerisch arbeiten und das mit so viel Entspannung und noch mehr Freude, dass ich damit andere Menschen gleichmehr Unterstützung geben kann, ihre Gaben und ihre Kraft zu entdecken oder zu mehren. Das wäre dann wie ein Selbstläufer. Es ginge dann bei allen vom Selbst aus und nicht aus der Angst heraus, um die Existenz zu ringen. Und wie schön ist die Idee, wenn dann jeder das macht, was glücklich macht und tiefe Freude und Zufriedenheit bringt, damit würde an anderer Stelle Energie (Geld ist auch Energie) "gespart" werden können, um in anderen Töpfen neue Früchte wachsen zulassen. Wenn alle entspannter sind, könnten wir uns so manchen Kram ersparen, der an uns allen in der jetzigen Form der Gesellschaft ziemlich zehrt.
Ich stelle mir in letzter Zeit eher die Frage, ob wir Menschen es überhaupt momentan schon aushalten, so glücklich zu sein? Aber ich glaube, wir sind auf dem Weg dorthin.

Anja Beitz (*1971), Heilpädagogin, Heilerin, Berlin

Patrick Dobler

Es würde Menschen, die kein deckendes Stipendium erhalten und zu weit weg von einer Universität/Hochschule leben, ermöglichen, zu studieren ohne ein Darlehen aufnehmen zu müssen um damit die Kosten einer nahe gelegenen Wohnung zu finanzieren. Ich denke mehr Menschen würden sich so einem Studium widmen, welches ihnen auch wirklich gefällt und nicht bloss einer sekundären Wahl hingeben oder sich gar von einem Studium abhalten lassen.

Patrick Dobler, (*1987), Informatiker

Andreas Hoffmann

Ich würde genau das weiter arbeiten, was ich jetzt tue, da ich in der glücklichen Lage bin, meinen "Traumjob" bereits gefunden zu haben.
Einen Anteil meiner Zeit würde ich dann in die Ausbildung eines jungen Kollegen und Nachfolgers investieren, welcher im jetzigen System leider nicht vorgesehen werden kann -- fehlendes Budget.

Andreas Hoffmann (*1967), Drucker/Setzer, Münchenstein