29 März 2010

Gabrio Rossi

Ich arbeite als freischaffender Künstler. Da oft keine Aufträge da sind oder die Lebenskosten übersteigen die Einnahmen aus dieser Tätigkeit, ergänze ich mein Einkommen mit anderen Teilzeit Berufen, wie Handwerker, Lehrer u.s.w.
Wenn meine Existenz durch ein Grundeinkommen gesichert wäre, würde ich viel mehr meiner Zeit an die Kunst widmen können. Dadurch wäre es möglich, mich weiter zu entwickeln und mehr der Gesellschaft zu geben in dem Bereich wo ich am besten leisten kann.

Gabrio Rossi (*1951), Bildhauer, München

Johanna Groezinger

Unser Denken wurde ueber die Jahre so sehr von Gesetzen und Regeln bestimmt, je mehr falsch ging (oder als falsch angesehen wurde) desto mehr Paragraphen wurden aufgestellt, dass wir unserem gesunden Menschenverstand nicht mehr trauen. Woher wissen wir, dass eine sich selbstregulierende Gesellschaft nicht mindestens genauso gut funktioniert als eine von Barrieren und Zahlen und Vorschriften, wenn nicht wesentlich besser? Das Leben in (Gesetzes) Buchform und mit Kalkulationen festhalten und in Richtungen zu zwingen, funktioniert auf Dauer nicht.
Ich bin stark fuer einen "Rueckschritt" vom buerokratischen Wahn.
Ich wuerde nichts anders machen. Nur dass ich mir weniger Sorgen machen muesste, ob ich mit dem Weg, den ich einschlagen werde (ich stehe noch vor dem Studium) nachher auch ueberleben kann. Mir gefaellt der Satz "innovative, gemeinnützige, kulturelle
Leistungen, die nicht erwerbsbestimmt sein können, aber sinnstiftend." unglaublich.
Fuer mich steckt darin eine doppelte Bedeutung. Berufe und Arbeit nicht mehr nur als notwendiges Uebel sondern als relevant fuer die Gesellschaft und als Moeglichkeit fuer mich in meiner bewussten Entscheidung dem Leben etwas mehr Inhalt zu geben.

Johanna Groezinger, Weltreisende, in 2010 oder 2011 natur-, geisteswissenschaftliches oder kuenstlerisches Studium

22 März 2010

Joachim Grünewald

Ehrlich gesagt: ich würde wahrscheinlich ein bis drei Jahre erstmal GARNICHTS tun, und mich von Tag zu Tag einfach treiben lassen und machen was ich Lust hätte. Freunde treffen, ausschlafen, in die Sonne blinzeln, hahahah !
Nach drei Jahren würde ich mal zur Abwechlsung 1 Monat leicht arbeiten und dann würde ich wieder drei Jahre garnichts tun!
Ja, ich bin ehrlich, so ist es halt!

Joachim Grünewald (1982), Elektriker, Uchte

Andreas Hofmann

da ich heute schon mit viel Freude selbständig arbeite, das gleiche wie heute.

Andreas Hofmann (1964), Kinaesthetics Trainer, Geroldswil

Cornelia Müller

Es wäre wunderbar! An meiner Arbeit würde sich nichts ändern, aber an der konstanten Geldknappheit, an den unproduktiven Zweifeln, ob das Geld für alles Zuzahlende reicht, ob ich meine Arbeit weiterführen kann oder ob ich mir eine Arbeit suchen muss, die genügend gut bezahlt wird, um zu überleben...

Zudem kommt, dass von meiner Arbeit etliche andere Menschen zeitweise abhängen. Das bedeutet, dass wenn ich sie aufgebe, auch andere Arbeits- und Erwerbsausfälle haben.

Seit 1999 organisiere ich das international bekannte UNCOOL Festival in dem Südbündner Bergtal Valposchiavo. Als mein Vater mir eine stattliche Erbschaft hinterliess, investierte ich diese vollumfänglich in meine Vision einer musikalischen, künstlerischen, gewaltfreien und gerechten Welt. In gewisser Weise war dieser Umstand dem "bedingungslosen Grundeinkommen" vergleichbar: für meine Grundbedürfnisse war gesorgt und ich konnte mich mit aller Kraft und Phantasie der Realisierung meiner Vision widmen.

Mittlerweile sind neue Ideen und Projekte entstanden, aber das Geld ist aufgebraucht und dementsprechend schwerfällig und hindernisreich ist meine Arbeit geworden - alles andere als leicht, sodass ich mir ein Wunder wie zum Beispiel den Jackpot im Lotto oder eben ein "bedingungsloses Grundeinkommen" wünsche!

Ich sehe die Gesellschaft als ORGANISMUS, den Geldfluss als BLUT und aus diesem Grund müssen alle Elemente dieses Organismus ernährt und versorgt werden, um das Überleben desselben zu gewährleisten. Eine Unterversorgung gewisser Elemente führt zur Lädierung und unter Umständen zur Zerstörung des gesamten Organismus wie man sich leicht vergegenwärtigen kann, was geschehen würde, wenn im eigenen Körper das Blut beispielsweise nicht mehr eine Hand, ein Bein oder ein Organ versorgen würde... Letztlich ist der gesamte Planet ein Organismus und wie krank und lädiert er ist, kann man jeden Tag in den Nachrichten lesen, hören, sehen!

Cornelia Müller (*1950), Künstlerin, Organisatorin Festival UNCOOL, Dr. der experimentellen Psychologie, Poschiavo

13 März 2010

Anna

Ich würde erst Mal von hier wegziehen, denn die Wohnung macht mich krank. Als Arbeitslose muss ich bleiben wo ich bin. Dann würde ich mir und meinem Kind ein Auto besorgen, damit ich flexibel bin.
Danach würde ich gerne Weiterbildungen besuchen und mich kreativ und gesellschaftlich betätigen.
So stecke ich hier verdammt fest.

Anna, Germany

Christiane Schär

Als erstes würde ich mich mal ganz genüsslich auf unsere 3 Kinder (die jüngste ist 6 Monate alt) konzentrieren, so viel Zeit wie möglich mit Ihnen verbringen, denn die Zeit, wo sie uns brauchen, wo wir Ihnen was mitgeben können, ist so kurz (wie ich bei meinem Ältesten, 9 Jahre alt, jetzt schon sehen kann).
Parallel würde ich mich wie bisher ehrenamtlich um unsere Schule kümmern (die ich mit gegründet habe); eine Montessori-Schule in Trägerschaft eines Elternvereins.
Und schließlich würde ich in Ruhe überlegen, was ich mit meinem jetzt gerade im Abschluss befindlichen Zweitstudium (Soziale Arbeit) machen könnte. Könnte da verschiedenes ausprobieren - in der Altenarbeit oder mit Frauen - was mich aber begeistern müsste, was bringen müsste (aber eben nicht (so) finanziell, sondern eher inhaltlich).

Christiane Schär (*1968), Dipl.-Ing. + Dipl. Soz.päd.

09 März 2010

Michael Brückner

Ich würde überwiegend das gleiche tun wie jetzt. Allerdings könnte ich meine Dienste als Coach und Berater auch häufiger an weniger zahlungskräftige Menschen anbieten sowie mehr an gemeinnützigen Projekten arbeiten. Gegenwärtig habe ich 5 Haupteinkommensquellen auf die ich angewiesen bin, was für mich auch vollkommen in Ordnung ist. Mit einem BGE könnte ich mich intensiver auf einzelne Projekte konzentrieren und damit auch schneller zu Ergebnissen kommen. Wegen der gegenwärtigen Einkommensunsicherheit muss ich aber mehrgleisig fahren, und kann daher weniger intensiv die Projekte angehen, für die ich entsprechend motiviert am liebsten all meine Energie einsetzen würde.

Michael Brückner (*1973), Coach, Berater, Mediator/Konfliktmanager, Trainer, Berlin

Mannkind Ober

Jeder würde das tun, was in ihm steckt, so kämen eine Menge Profis auf den Plan. Positiv und negativ im Ergebnis, so wie ich die Menschen kenne...

Mannkind Ober

Michael Müller

Kenne diese Idee schon länger und finde den Ansatz sehr gut, da endlich der Druck von jeden einzelnen genommen wird und so könnte jeder seine Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen ...
Es gibt mit Sicherheit auch Menschen die dann auch wieder Arbeiten würden, die momentan keiner Tätigkeit nachgehen und durch die Befreiung, wie ich dies mal nennen will, wieder neue Ideen entwickeln da ja kein finanzieller Druck mehr vorhanden ist.
Ich für meinen Teil würde mich stärker sozial engagieren z.Bsp. in einem Altenheim und nebenbei meiner bisherigen Tätigkeit nachgehen.
Jetzt werden Sie sich mit Sicherheit fragen warum ich das nicht jetzt schon leiste... Ich verdiene mit meinen Programmiertätigkeiten einen Stundenlohn den ich in den sozialen Bereichen nie verdienen würde und d.h. gleichzeitig ich komm gerade so durch den Monat und kann gerade so meine Rechnungen bezahlen und mir bleibt somit keine Möglichkeit mich anderen Tätigkeiten zu widmen.
Von was auf die Seite legen (Stichwort Altersvorsorge, wobei bei diesem Geldsystem es keinen Sinn macht einen Vertrag über 30-40 Jahre abzuschließen) ist bei mir zu minderst keine Rede ....

Michael Müller (*1978), Webdesign/Programmierung, Augsburg

03 März 2010

Alexandra Nemecky

Ohne finanzielle Sorgen frei an der Sache arbeiten zu können, die mir vorschwebt, ist ein Traum! Ich glaube auch, daß ich effektiver und unbefangener jeden Tag meiner Arbeit nachgehen würde. Besonders die Last ein Einkommen in irgendeiner Weise erwirtschaften zu müssen, lähmt oder hemmt mich als der Gesellschaft zugehörigen Person, da ich mich mit meiner Beschäftigung wenig in ihr integriert fühle. Mit einem Grundeinkommen hätte ich die Möglichkeit ohne Exsistenzangst meine Ideen zu verwirklichen und meinen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten. Schon der Gedanke daran wirkt beflügelnd. Mir gefällt auch, daß alle Menschen mit dem Grundeinkommen in der Basis gleichberechtigt und gleichgestellt werden. Ich bin Kunststudentin, alleinerziehend und derzeit Hartz IV Empfängerin.

Alexandra Nemecky (*1975), Studentin

02 März 2010

Astrid Gutendorf

Schluß mit der Stigmatisierung - weg mit Hartz IV - Her mit dem bGE!
oder
Weg mit der spätrömischen Dekadenz unserer Politiker - Weg frei für das bGE!
Dies sind meine Slogans für ein bGE. Endlich würde die Last der Existenzangst von mir weichen. Arbeiten würde ich trotzdem gerne. Ich denke das ich mich selbständig machen und meine wirklichen Ziele verfolgen würde. Wäre es nicht herrlich, arbeiten zu können, was einen wirklich erfüllt. Also nicht nur frei von der staatlichen Abhängigkeit, sondern auch frei im eigenen Tun. Ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Auch denke ich, das dies alles gut wäre, für bestimmte Umweltprobleme zu lösen. Die Arbeitgeber müßten fortschrittlicher Denken, wenn Menschen nicht mehr für Umweltverschmutzer arbeiten müßten, also eine Veränderung des allgemeinen Arbeitsmarktes ausgelöst würde.

Astrid Gutendorf