09 Dezember 2008

Tony Schurrpfeil

Zuerst einmal würde ich mich in eine solche Gesellschaft wieder entschieden mehr einbringen. Nach vielen Jahren der beruflichen Selbsständigkeit habe ich das angesichts der Entwicklung der letzten Jahre aufgegeben. Nicht ganz freiwillig muss ehrlicherweise dazu gesagt werden. Jedenfalls war ich nicht bereit dem ständig wachsenden Druck nach immer billigerer Arbeit nachzugeben und letztendlich Hungerlöhne zu zahlen.

(Wichtiger erscheint mir aber ein anderes Faktum. Es ist nun mal so das tatsächlich immer weniger Menschen immer mehr leisten können. Das folgt aus den Entwicklungen in Wissenschaft, Technik usw.. Das uns zur Verfügung stehende Wissen ist Produktivkraft. Schon immer gewesen. Doch heute überwiegt dieser Teil der Wirtschaft bereits deutlich die klassischen Arbeitsanteile. Zudem verringert sich innerhalb der Arbeit der Teil der motorischen Tätigkeiten. Der kreativ- geistige Anteil steigt ständig. Der Charakter der Arbeit hat sich bereits grundlegend geändert. Die gesellschaftliche Entwicklung dagegen ging in die andere Richtung oder stagnierte zumindest. Die Folgen werden nun almählich sichbar. Nach meinem Dafürhalten sehen wir im Moment nur die Blasen auf einer üblen Suppe platzen und die Politik gibt einige Krümel Wohlgeruch dazu statt zumindest einmal kräftig umzurühren. Dabei stehen die Regierungen der Industrienationen vor gewaltigen Herausforderungen. Damit ist nicht nur der Klimawandel gemeint.
Computer mit freiem Umweltmodell werden in einigen Jahren die Dienstleistungberufe vollständig verändern. Die Baubranche wird die Entwickling der Industrie damit nachvollziehen.
Kürzlich wurde eine deutsche Wissenschaftlerin für Ihre Erkenntnisse in der Genforschung geehrt. Sie hat nicht mehr und nicht weniger als den Grund des Alterns gefunden. Methusalemmäuse existieren bereits. Eine simple Frage. Glaubt irgendwer das unsere Gesellschaften noch die gleichen sind wenn das statistische Lebensalter auf, sagen wir zurückhaltend, 130 Jahre steigt?
Utopie? Sehen wir uns um und nehmen zur Kenntniss was sich nur in den letzten 20 Jahren verändert hat. Ich staple tief, die Realität wird viel unglaublicher.
Das sind nur zwei Punkte die aber allein schon einiges durcheinander bringen werden.
Natürlich müssen wir Grundeinkommem von Erwerbstätigkeit trennen. Ein Anteil am gesellschaftlichen Reichtum steht erst mal jeden zu. Basta.)

Ich grüße alle Denkenden

Tony Schnurrpfeil (*1961), Selbstständig a.D., Leipzig

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