09 Dezember 2008

Andrea Brill

Ich würde meiner Arbeit - ich betreue geistig behinderte Menschen - wieder mit mehr Hingabe und Enthusiasmus nachkommen, weil der Druck des Arbeiten-Müssens, um Wohnung, Kleider und Essen finanzieren zu können, wegfiele. Ausserdem würde ich nicht mehr so sehr damit hadern, dass 8 Stunden der Zeit anderer Menschen aus anderen Berufssparten offenbar bedeutend mehr "wert" sind als 8 Stunden meiner Zeit. Überhaupt würde sich mein Lebensgefühl dahingehend verändern, dass ich nicht mehr ständig "funktionieren" müsste, weil wir Menschen heutzutage primär an unserer Leistung - Leistung wofür? für wen? den Staat? die Wirtschaft? sicher nicht den Dienst an unseren Mitmenschen, an Kunst und Kultur... - gemessen und bewertet werden. Das Grundeinkommen wäre für mich eine Grundlage für eine wahre Selbst-Verwirklichung eines jeden Menschen.

Andrea Brill (*1971), Sozialpädagogin, Oetwil am See

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