05 August 2006

Brigitte Schneider

Aus der Sicht einer IV-Rentnerin:

Für jene, die nichts auf der Seite haben, und die von dem Grundeinkommen von Fr. 2500 leben müssten, reicht dieses Geld nicht, um davon - auf die Dauer - immer alle Rechnungen zu bezahlen. Hier wäre es unmöglich, sich so "frei" zu fühlen, um Reisen zu unternehmen, eine Schule oder ein Geschäft zu gründen, usw. Daher müsste das Grundeinkommen zeitgemäss Fr. 3000 betragen, damit man nicht wieder von weiteren Institutionen abhängig ist, welche in der Not z.B. die hohe Zahnarztrechnung bezahlen müssten, die Heizkostenrechnung, oder gar einen Zustupf für Winterschuhe geben müssten (siehe EL-Bezüger, die hin und wieder eben genau solche Zustüpfe benötigen).

Ganz sicher würde ich aber auch - als IV-Rentnerin - mit einem Grundeinkommen besser dastehen, denn ich dürfte mich damit auf der Strasse draussen auch BEWEGEN, ohne jeweils von manchen Leuten schief oder missbilligend angeschaut zu werden.

Ich hätte es mit einem Grundeinkommen, welches für alle gleich gilt, viel einfacher, mir Wege in der Form einer Tätigkeit zu suchen, um langsam wieder zu gesunden. Weil dann - systembedingt - auch den Kranken weniger Steine in den Weg gelegt würden und somit auch enorme IV-Kosten gespart werden könnten.

Ansonsten würde ich mit einem Grundeinkommen ganz sicher ehrenamtliche Tätigkeiten ausführen. Ich wäre - weil ich mich ja wie jeder bestätigt fühlen möchte - besonders kreativ.

Brigitte Schneider, IV-Rentnerin, Basler Armutskonferenz von unten, Riehen

Keine Kommentare: