17 Oktober 2006

Isabel Ludwig

1. Ich hätte mehr Zeit für meinen Freund, der in der Pflegewohnung im selben Dorf lebt, neben seiner medizinisch- fachlichen Begleitung der Spitex. Der Gedanke, dass er ev. doch in ein Heim muss, würde sich komplet erübrigen und liesse uns nach unserem Ideal, für einander bis zuletzt zu schauen, leben. Ohne Druck und Stresssituation existenzieller Art könnten wir aufatmen und müssten nicht ständig an der künstlich geschaffenen Armutsgrenze nach CH-Kriterien sein.

2. Ich könnte mein eben errichtetes Atelier für Figurentheater noch besser ausbauen, für mich und andere Interessenten,( berufliche Ausbildung, Figurentheaterbereich). Ich könnte angemessene Preise verlangen, so dass sie auch für andere erschwinglich wären, oder die auf dem Tauschsystem von Talenten funktioniert. Ich könne mir wirtschaftlich auch eine bescheidene Identität schaffen und danach investieren, wonach mir der Sinn steht.
Ich kann es jetzt auch, doch es geht viel langsamer. Das damit verbundene Zähe ist ständig wieder neu zu überwinden, das Nichtaufgeben immer wieder in lebendige Lebensmomente zu bringen beihnahe auch eine Kunst. Eine Kunst für sich?

3. Jedenfalls freue ich mich, mich mit der Idee des Grundeinkommens künftig mit interessierten Menschen auszutauschen, selber schon mal auf der mentalen Ebene einen Weg zu finden. Ich denke auch, das ich jederzeit im Kleinen damit anfangen kann.


Isabel Ludwig (*1955), Arbeitslos/Kindergarten/Hausfrau/Puppenspielerin, Cortébert

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