07 Januar 2012

First Pioneer

Hätten wir das BGE, würde ich sofort aufhören, wie bisher für irgendwelche Firmen zu arbeiten, die ihre Leute nur wie Produktionsfaktoren behandeln. Ich würde dann genau das machen, was mir entspricht, und das wäre ein waches Nomadisieren durch die Welt, heutzutage wäre es als "Vagabundieren" verbrämt, vielleicht klingt "Backpacker Travelling" ja besser. Und wenn ich das nicht mehr machen kann, weil die körperlichen Kräfte ausgehen, dann reicht mir ein Zimmerchen mit Internet, Fernseher, einer Kaffeemaschine und einem Bücherregal. Ich frage mich nur, was dann aus all den Leuten wird, die in ihrem Job bisher ihre Menschenverachtung legitim und gut bezahlt ausleben konnten: Personalchefs, Wirtschaftsprüfer, Controller, Revisionsbeauftragte, Unternehmensberater usw. usw. Und was macht man mit all den Bematen aus den Ämtern, die die bisherigen, dann nicht mehr existierenden Sozialhilfen und Besteuerungen verwalteten? Das BGE funktioniert doch nur, wenn diese Leute freigestellt werden, damit sie dem Staat, nein, den Bürgern, nicht mehr mit einem hohen Beamtengehalt auf der Tasche liegen, sondern eben auch nur noch das BGE beziehen. Genau daraus ergibt sich doch ein großer Teil des Einsparpotentials - in der Verschlankung des Staatsapparats. Was passiert mit den armen, bemitleidenswerten Steuerberatern, Anwälten, Insolvenzverwaltern, usw., die ihr sehr gutes Geld mit der dann auch nicht mehr existierenden Monstrosität des Steuer- und Sozialhilfestaats verdienen können? Was mit den Versicherungen (Kapitallebensversicherungen, Rentenversicherungen, BU-Versicherungen,...), die mit der Existenzangst der Menschen bisher ein einträgliches Geschäft gemacht haben? Die größte Hürde für das BGE liegt doch nicht in der Skepsis der Bevölkerung, sondern in der Angst einer einflußreichen Minderheit, die um ihre fetten Fleischtöpfe bangt. Nicht Zweifel an der Durchführbarkeit, sondern böser Lobbyismus der finanziell Leidtragenden steht der Einführung entgegen.

First Pioneer (*1965), Kommunikation

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